Einige Fakten, die Sie vielleicht nicht kennen
Wir wollen Sie nicht beunruhigen, doch unserer Erde geht es immer schlechter und wir können nichts dagegen tun. Geologische Prozesse, die als Denudation (von dem lateinischen Wort denudo abgeleitet - ich zersetze oder plündere) bekannt sind, tragen die Oberfläche des Planeten mit einer Geschwindigkeit von 6 mm pro 1000 Jahre ab. Obwohl hierbei viele Faktoren eine Rolle spielen, doch das Wasser ist der wichtigste davon. Die Bäche fließen von den Gipfeln herab und formen die Täler. Bröckelnde Felsen fallen in die Bäche, und das Wasser, das sie weiter trägt, zerstört weitere Felsen, wodurch große und kleine Trümmer entstehen. Das Wasser bettet sie dort ein, wo es kann, woanders nimmt es sie mit und transportiert weiter. Nach Millionen von Jahren hat der Fluss ein scharf geschnittenes Tal mit felsigen Klippen geformt, nach einer weiteren Million von Jahren kann eine flache Oberfläche mit sanften, zum Fluss hin abfallenden Hängen zurückbleiben. Dort, wo das Gestein weich ist, verlaufen diese Prozesse schneller, ein hartes Gestein hingegen, kann der Kraft des Wassers widerstehen und fantasievolle Felsformationen bilden, die daran erinnern, wie der Fluss einst über seine Oberfläche floss. Und wenn der Fluss alles eingeebnet hat, was ihm in Wege stand, wird eine Orogenese, eine große Bewegung der Berge, alles wieder hochheben und der ganze Prozess beginnt von neuem. Doch bevor es so weit ist, möchten wir uns einige von den schönsten Tälern Polens ansehen.
Das Tal von Biała Woda im Pieniny-Gebirge.
Polens seltenste Vögel, Spuren von Vulkanen und ein ausgestorbenes Dorf.
Ein einfacher Ausflug für die ganze Familie, der auch mit kleinen Kindern und einem Kinderwagen bewältigt werden kann. Starten Sie in Szczawnica-Zdrój, von wo aus Sie einen Bus nach Jaworki nehmen können, oder von Jaworki, das gut mit dem Auto erreichbar ist (es gibt mehrere Parkplätze).
Eines der einzigartigsten Täler Polens, das im östlichsten Gürtel des Pieniny-Gebirges liegt. Flacher Boden mit einem leichten Gefälle. Der Bach Biała Woda fließt hier entlang, vorbei an den ehemaligen Häusern eines Lemken-Weilers. Noch vor 70 Jahren zogen die Einwohner durch das ganze Land und stellten Tontöpfe her. Alles, was von dem Dorf übriggeblieben ist, sind schwach sichtbare Fundamente und verwilderte Obstgärten, die gelegentlich Früchte tragen. Ringsherum sind bis zu 80 Meter hohe Felsen aufgetürmt. In der Mitte führt eine Schotterstraße über einen Bach, der von mehreren Kaskaden herabstürzt und teilweise durch eine Steinrinne fließt. Ringsherum erstrecken sich die wildesten Gebiete von den Pieniny, in denen so seltene Vögel wie der Uhu (die größte Eule der Welt mit einer Flügelspannweite von bis zu zwei Metern), der Schreiadler, der Mäusebussard und die völlig einzigartigen Mauerläufer leben. Die Letzteren gehören zu den kleinsten, buntesten und seltensten Vögeln Polens. Sie nisten und fressen auf sonnigen Felsen. Im Tal findet man auch Blumenwiesen und fantastische Felsen, die von der Natur geformt wurden. Der eine Fels ähnelt der legendären Sphinx, während der andere, Smolegowa Skala, durch seine vielfältige Flora hervorsticht. Stellen Sie sich vor, dass auf einem einzigen Hügel Pflanzen aus zwei Zonen wachsen - aus der warm-gemäßigten Zone und aus der Eiszeit. Es gibt hier auch die Überreste eines alten Vulkans - ein Basaltgestein, das hier vor etwa 100 Millionen Jahren als vulkanisches Magma an die Oberfläche stieg. Die Felsenformation Miedzyskały, durch die ein Bach fließt, ist sehr reizvoll. Dies ist genau das Phänomen, das wir erwähnt haben. Dieser ruhige Bach hat sich seit Hunderttausenden von Jahren durch die Felsen gegraben und tut dies auch weiterhin. 600 Meter weiter befindet sich ein Wasserfall, dessen Schwelle vom Wasser stark erodiert ist. Ende des 18. Jahrhunderts war er noch fast vier Meter hoch, heute nur noch gut eineinhalb. Man sollte bedenken, dass noch vor 70 Jahren Menschen inmitten dieser Natur lebten. Heute befindet sich hier das Naturschutzgebiet Biała Woda, das zum Nationalpark Pieniny gehört.
Der Ausflug kann zwei Endpunkte haben. Der leichtere, an der Kornajowska Skała (Sphinx) und dem Bach Spod Zimnej Studni, der hier in Biała Woda mündet - ab Javorki steigt die Straße leicht an. Schwieriger und anspruchsvoller wird es auf dem letzten, einen halben Kilometer langen, steilen Anstieg, der am Rozdziela-Pass endet, der das Tal abschließt und von dem aus man im Westen einen schönen Blick auf das gesamte Pieniny-Gebirge und Beskid Sądecki mit Radziejowa und Przehyba hat.
Hier noch eine interessante Geschichte. Gleich hinter den Gebäuden des Dorfes Jaworki, in Richtung Tal, passieren wir auf der linken Seite die Gebäude der ehemaligen Molkerei, die für ein solches Dorf erstaunlich groß ist. Dies sind die Überreste von einem großen wirtschaftlichen Experiment der späten 1950er und der 60er Jahre. Zu dieser Zeit wurde auf den Nordhängen von Małe Pieniny eine riesige Weide für die Schafe aus Podhale geplant. Und tatsächlich kamen im Sommer bis zu 8 000 Tiere hierher, für die große Modellschäfereien und Bewässerungsanlagen an den Hängen, sowie die bereits erwähnte Molkerei gebaut wurden. Das Experiment dauerte über ein Jahrzehnt, aber seine Überreste sind heute noch zu sehen. Zwei von den vier Hirtenhütten sind erhalten geblieben. Die erste ist die Herberge Pod Durbaszką, die andere ist nur noch eine Ruine, die aber durch ihre Größe beeindruckt. Die beiden anderen wurden niedergebrannt. Hier kann man auch die Überreste der ehemaligen Wasserreservoirs und Kanäle, die ihnen Wasser zuführten, antreffen.
Entfernungen:
- von Jaworki nach Kornajowska Skała und zur Verbindung zwischen Biała Woda und dem Bach von Spod Zimnej Studnia - 5 km, Wanderzeit 1,5 h
- von Jaworki zum Rozdziela-Pass - 5,6 km, Wanderzeit 2,30 h
- von Jaworki zum Rozdziela-Pass, über Wysoka, die Homole-Schlucht nach Jaworki - 15 km, Wanderzeit: 6 h
Das Bieliczna Tal im Beskid Niski
Der wildeste Ort in Małopolska und Pułaskis Fahne
Ein einfacher Ausflug, geeignet für die ganze Familie, auch mit kleinen Kindern, aber... Der Ort verfügt über keinerlei touristische Infrastruktur, Mobiltelefone funktionieren hier schlecht oder gar nicht, es gibt keine Geschäfte und auch keine gastronomische Grundversorgung, die unbefestigte Straße, die tief ins Tal führt, ist z. B. mit einem Kinderwagen nur schwer passierbar. Starten Sie am besten im Dorf Izby, von wo aus Sie in Richtung Osten entlang des Baches wandern. Izby ist über 160 Kilometer von Krakau, 210 Kilometer von Oświęcim, 82 Kilometer von Tarnów und 41 Kilometer von Nowy Sącz entfernt.
Das ist eine der reizvollsten Ecken von Małopolska. Izby ist ein kleines, von der Welt fast isoliertes Dorf. Einst machte das weite Tal, in dem es liegt, das Zentrum der größten Huzulenpferdezucht Europas aus und der Anblick von Hunderten von Pferden, die an den Hängen weideten, war atemberaubend malerisch. Bis vor kurzem gab es außer einem landwirtschaftlichen Betrieb keine touristische Infrastruktur und nicht einmal einen Laden. Das ändert sich langsam, aber es ist immer noch ein Ort, an dem die Zeit langsamer vergeht.
Das Tal liegt an der Grenze zwischen dem Beskid Sądecki und Niski und war einst bewohnt. In dem Lemken-Dorf Bieliczna lebten 34 Lemken-Familien. Die einzige Spur, die darauf hinweist, ist eine Backsteinkirche aus dem Ende des 18. Jahrhunderts in der Mitte des Tals. Sie wurde restauriert und weiß gestrichen und ist eines der bekanntesten Symbole vom Beskid Niski, der als die Mona Lisa der polnischen Berge bezeichnet wird. Genau diese orthodoxe Kirche ist das Ziel unserer Reise. Von Izby aus sind es nur 3,5 Kilometer entlang einer nicht mühsamen, teilweise gepflasterten Schotterstraße, die zur Kirche führt. Aber Achtung, es gibt auch einen Radweg, der seitlich an dieser Straße entlangführt. Diesen Ort sollten wir nicht verpassen. Die weiße Kirche spiegelt die Farbe der umliegenden Bäume und Wiesen wider (im Sommer kann man hier Schafe antreffen). Im Süden wird das Tal vom höchsten Gipfel des Beskid Niski, Lackowa (997 m ü. d. M.), dominiert, der ein zusätzliches Ziel für fortgeschrittene Touristen sein kann. Von der Kirche aus gibt es keinen direkten Weg dorthin.
Lackowa selbst hat auch einen anderen Namen. Er wird als Chorągiewka Pułaskiego (Pułaskis Fahne) bezeichnet. Beskid Niski war ein wichtiger Widerstandspunkt für die Konföderation von Bar, die zwischen 1768 und 1772 gegen die russische Vorherrschaft in Polen kämpfte. Eine der Schlachten fand in der Nähe von Izby statt, die Schanzen des Lagers der Konföderierten sind noch immer in der Nähe des Dorfes zu sehen, und auf Lackowa gab es einen Punkt, von dem aus die beiden Lager von Kazimierz Pułaski, dem Anführer der Konföderation, mit Hilfe von Fahnen miteinander kommunizierten. Daher stammt auch der Name.
Das Tal ist zu jeder Jahreszeit und für alle Aktivitäten geeignet. Durch das Gebiet führt ein Radweg, und es ist auch ein idealer Ort für Skitouren.
Entfernungen:
- von Izby zur orthodoxen Kirche - 3,5 km, Wanderzeit 1 h
- von Izby nach Lackowa durch das Tal - 4,5 km, Wanderzeit 2 h
Chochołowska- und Starorobociańska Täler in der Tatra. Ein Herbsthauch der Natur, brennende Gräser und Bären
Ein leichter Ausflug für die ganze Familie. Allerdings nur zum Chochołowska Tal. Der Aufstieg zum Starorobociańska Tal ist eine Route für Fortgeschrittene und diejenigen, die bereit sind, eine mehrstündige Wanderung zu unternehmen. Starten Sie in Siwa Polana, wo es mehrere Parkplätze gibt. Achtung, Überfüllung an den Wochenenden.
Das Chochołowska Tal in der Tatra ist eine echte Sehenswürdigkeit. Die Felsen sind hier nur von weitem zu sehen, die Wege sind breit und unbefestigt, nicht beschwerlich und für jede Seele geeignet. Es dominieren fast flache Grashänge, die man aber nicht unterschätzen sollte. Die meisten Gipfel, die das Tal umgeben, liegen über 2000 m über dem Meeresspiegel. Wie kam es, dass man einen solchen Ort in der felsigen Tatra findet? Dieser Teil der Tatra besteht aus Sedimentgestein, das leichter erodiert. Felsen werden zu feinem Gestein, dieses zu Sand, der leicht von Pflanzen besiedelt werden kann. Daher auch die fantastischen Berggärten, die in den Farben des Herbstes leuchten. Wir machen uns auf den Weg.
Das Chochołowska Tal ist der westlichste Teil der polnischen Tatra. Bereits im 16. Jahrhundert weideten hier die Goralen aus Chochołów ihre Schafe. Das Tal war aber auch ein großes Zentrum des Bergbaus und der Metallurgie. Es gibt kaum einen Gipfel, auf dem nicht Erze abgebaut wurden, zu Beginn des 16. Jahrhunderts war es sogar ein echtes Industriegebiet mit einer eigenen Eisenhütte. Viele der Straßen im Chochołowska- und Starorobociańska Tal sind ehemalige Bergbaustraßen. Der bekannte Weg „Nad Reglami“ ist nichts anderes als eine jahrhundertealte Straße, auf der das Erz aus den Minen in Chochołów zu einer Schmelzhütte in Kuźnice transportiert wurde. Das Tal, obwohl es innerhalb der Grenzen des Tatra Nationalparks liegt , ist im Besitz einer Genossenschaft - der Gemeinschaft „Wspólnota Leśna Uprawnionych Ośmiu Wsi“, die im 1821 gegründet wurde. Und noch etwas Wichtiges: Das Chochołowska Tal ist der einzige Ort im Tatra Nationalpark, zu dem man mit dem Fahrrad fahren kann.
Die ersten Kilometer sind eine Asphaltstraße, die in der Huciska Lichtung in einen steinigen Weg übergeht, der bereits zur Herberge auf der Chochołowska Polana führt. Dieser Teil der Tatra ist im Herbst am schönsten. Vom Chochołowski Bach, der uns den ganzen Weg über begleitet, steigt Kühle hoch, warme Luft strömt von den sonnigen Hängen herab, Hirschherden verstecken sich in den Fichtenwäldern und beginnen ab Mitte September mit dem Kampf um die Hirschkühe. Die Böcke stimmen ihre Kehlkopfapparate, und von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen donnern sie los und verursachen bei den Touristen Herzklopfen. Leider wurde ein großer Teil der örtlichen Wälder vor einigen Jahren durch einen Sturm abgeholzt. Die Überreste dieser Katastrophe, die von der Kraft der Natur zeugen, sind noch heute anzutreffen. Trotzdem ist das Chochołowska Tal immer noch ein außergewöhnlicher Ort, an dem der Kontakt mit der Natur ein großes Erlebnis ist.
Im Chochołowska Tal kam es zu einer ungewöhnlichen Begegnung. Denn hier traf Johannes Paul II bei seinem ersten Besuch in Polen nach Verhängung des Kriegsrechts mit Lech Wałęsa zusammen. Das Tal wurde von den Behörden als ein von der Umgebung fast vollkommen isolierter Ort ausgewiesen. Nach dem Treffen in der Herberge begab sich Johannes Paul II in das Jarząbcza Tal, an dieses Ereignis erinnert heute ein Wanderweg. Im Chochołowska Tal sagte der polnische Papst seinerzeit die bedeutungsvollen Worte "Wache für mich über diese Wege ". Diese Aussage inspirierte eine besondere Fürsorge für die schönsten Orte in der Region von Małopolska.
Das Chochołowska Tal mit ihren Hütten und den umliegenden Gipfeln Grzesiek, Wołowiec, Jarząbczym Wierch, Starorobociański, Ornak und Kominiarski Wierch ist eines der Wahrzeichen der polnischen Tatra. Die hier gelegene Herberge ist einer unserer Zielpunkte, an dem Sie bis zu mehreren Stunden verbringen können.
Für fortgeschrittene Wanderer empfehlen wir einen Ausflug in das geheimnisvolle Starorobociańska Tal, den am seltensten besuchten Ort in der Tatra. Um dorthin zu gelangen, müssen Sie von der Straße, die Sie zur Herberge führt, den schwarzen Weg nehmen. Es handelt sich um ein von Gletschern geformtes Tal in U-Form (flacher Boden) und sehr ausgeprägten Endmoränen, d. h. Stellen, an denen der Gletscher für längere Zeit stehen blieb. Das Starorobociańska Tal ist nichts anderes als ein altes Werk, d. h. ein Ort, an dem früher Erz gefördert wurde. An den Hängen des Ornak kann man noch die Spuren des alten Bergbaus und die Wege sehen, auf denen das abgebaute Material transportiert wurde. Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab es hier eine lebendige Industrie! Auch der Tourismus blühte, es gab sogar eine Herberge, die während des Zweiten Weltkriegs von Partisanen der Heimatarmee und nach dem Krieg von Einheiten des legendären "Feuers" im Kampf gegen die kommunistischen Behörden genutzt wurde. Jetzt ist es ein Ort, an dem vor allem die Natur lebt. Hier können Sie alle Schichten der Bergvegetation, Wasserfälle, die von unzugänglichen Gipfeln herabstürzen, und sogar die Spuren eines gigantischen Felssturzes aus den Dudowe Turni beobachten. Unser Weg endet auf dem Siwa Pass, von wo aus sich ein fantastisches Panorama auf die gesamte Westtatra (Osten) und das legendäre Pyszne Tal (Westen) bietet, das heute für Touristen nicht mehr zugänglich ist. Es lohnt sich, auf demselben Weg zum Chochołowska Tal zurückzukehren und zu beobachten, wie die Sonne die westlichen Hänge des Ornak beleuchtet, die im Herbst mit sich färbenden Blaubeeren, Heidekraut und vor allem den jetzt blühenden Trieben von Dreiblatt Binsen und Zeitlosen übersät sind. Und Vorsicht, Bären schleichen gerne durch das Tal.
Entfernungen:
• von Siwa Polana zur Herberge - 6 Kilometer, Wanderzeit 2,5 Stunden
• von Siwa Polana ins Starorobociańska-Tal und zum Siwa Pass - 20 Kilometer, Wanderzeit 9 Stunden
Das Tal des Baches Wielka Roztoka im Beskid Sądecki. Zwischen zweihundertjährigen Bäumen und auf der Suche nach Gold
Ein einfacher Familienausflug. Unbedingt mit einem Gedankenaustausch und Kenntnissen über alte Kinderbücher. Es ist leicht zu erreichen, da es nur 19 km von Nowy Sącz entfernt, an der Straße Nr. 87 liegt. Hier gibt es aber nur wenige Parkplätze. Manche Touristen lassen deshalb ihr Auto in Rytro stehen.
Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber die Wälder rund um den Bach Wielka Roztoka gehören zu den berühmtesten Waldkomplexen. Sie wurden seit dem 19. Jahrhundert ausgebeutet (aber nicht ausgeraubt) und damals, als sie noch zum Eigentum der K. und K. Monarchie gehörten, waren sie oft Gegenstand von großen finanziellen Transaktionen. In der II Rzeczpospolita gelangten sie in den Besitz von Adam Stadnicki, einem großen Naturliebhaber, der sich sehr um die Waldbestände seiner Ländereien kümmerte. In diesem Tal jagte einst der holländische Prinz Bernard, es wurde auch vom rumänischen Prinzen Michael, dem späteren König, besucht.
Wenn wir unsere Wanderung in Rytro beginnen, gehen wir die ersten Kilometer über einen Bürgersteig, entlang einer dichten Dörfer- Villenbebauung. Erst nachdem wir das Hotel Perła Południa und die Skistation Ryterski Raj passiert haben, betreten wir den Wald. Der Weg wird von einem interessanten Lehrpfad begleitet, der die einheimische Tier- und Pflanzenwelt vorstellt. Wenn Sie tiefer ins Tal gehen, haben Sie zwei Möglichkeiten. Der schwierigere Weg, der dem blauen Pfad folgt, führt zum Kamm des Gebirges, von wo aus man Przehyba erreicht. Die einfachere Variante ist ein Spaziergang auf einer Forststraße und dann auf dem Pfad entlang des Baches Wielka Roztoka in Richtung des strengen Naturschutzgebietes Baniska, das sich über 50 Hektar erstreckt und den ursprünglichsten Teil des Waldes im Tal darstellt. Die mächtigen Buchen, Tannen und Platanen sind jeweils 200 Jahre alt und 30 Meter hoch, mit einem Durchmesser von bis zu einem Meter.
Und wenn wir am Ziel sind, und wir sind um die fünfzig, sollten wir uns an unsere Schullektüre erinnern - "Rogaś z Doliny Roztoki" von Maria Kownacka. Es ist eine entzückende Geschichte über Kinder, die sich mit einem ausgesetzten Reh anfreunden, das sich, als es heranwuchs, als ein Männchen entpuppte, also als Rehbock. Nachdem das Tier freigelassen wurde, fand es die verlorenen Kinder und brachte sie nach Hause. Genau das geschah hier! Erzählen Sie diese Geschichte unbedingt Ihren Kindern. Im Tal befindet sich der größte Seilpark in Südpolen - Ablandia , der über fast zwei Kilometer lange Routen in der Luft verfügt.
Zum Schluss noch eine Überraschung. Sie können versuchen, im Bach nach Gold zu suchen. Eines der wertvollsten Denkmäler der polnischen Sprache ist das so genannte "Testament von Piotr Wydżga" aus dem 15. Jahrhundert. Es ist ein Dokument, das noch immer Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist. Es ist sicher, dass es im südlichen Małopolska entstanden ist, und sein Verfasser könnte der Ritter Wydżga gewesen sein, obwohl die Urheberschaft hier eine untergeordnete Rolle spielt. Dieses Testament erinnert an die aus der Geschichte bekannten so genannten "Verschwörungen", d. h. an Anleitungen für Eingeweihte, wie man an Orte gelangt, an denen Schätze, vor allem Gold, zu finden sind, darunter auch einheimische Schätze. Und vielleicht waren die Dokumente teilweise eine Fiktion, aber einige von ihnen führten zu Gruben, in denen tatsächlich Gold, Silber oder Kupfer abgebaut wurde.
Für alle, die sich auf die Suche nach Schätzen machen wollen, geben wir den Inhalt von Wydżgas Anleitung wieder:
"Am Anfang frage nach Krakau, und von Krakau nach Nowy Sądacz, und von Nowy Sądacz nach Stare Miasto, und von Stare Miasto nach Rytro. Und unter diesem Hrad bei Rytro steht ein Gasthaus und eine Mühle, und dort fällt ein Wasser, das es zu Roztoka macht. Lass dieses Wasser fließen, und es wird fließen; und wenn du weit weg im Wald bist, wird ein anderes Wasser von der linken Hand kommen. Lege die rechte ab, und fahre die linke fort, und diese gehe bis zur Dämmerung. Und unter diesem Wind ist eine Wiese, und dieses Wasser geht durch sie hindurch, und dieses Wasser hat eine Höhle unter der Erde. Und geh einen Sprung weiter, und dann wirst du dieses Wasser finden, denn dort hat die Eibe es gewaschen. Und hier, auf der Spitze, hier ist ein Baum in einem Tal zerhackt, so dass es niemand wissen wird. Und hier oberhalb dieses Tals gibt es einen Bach, der Sucha Roztoka heißt. Und hier steht der Monat und die Sterne geschrieben. Zähle bis fünf und dann greife danach oder nehme etwas mit. Und dort gibt es eine Leuchte und eine Schüssel. Und wenn du an diesen Ort kommst, knie nieder und gib Gott die Ehre usw. Wenn Gott, der Herr, Deiner gedenken will, so gedenke nicht meiner Seele. Und es ist ein Gut wie Erbsen und wie Heu und selten wie eine Saubohne. Und das empfehle ich dem Herrn.“
Viel Glück!
Entfernungen:
- von Rytro bis zur Grenze des Naturschutzgebiets Banisko - 1,5 km, Wanderzeit 1,5 h
- von Rytro über den blauen Weg nach Przehyba - 11 km, Wanderzeit 4,5 h