Morskie Oko. Der schönste See Polens

Panorama eines mit Eis und Schnee bedeckten Bergsees mit Gipfeln im Hintergrund
Der See Morskie Oko, auch Rybie Jezioro genannt, ist der größte und beliebteste See in der Tatra. Er liegt am Fuße des Massivs Mięguszowieckie Szczyty und gilt sogar als einer der fünf schönsten Seen der Welt. Es ist ein magischer Ort auf der Landkarte der Tatra, der bei jedem zu jeder Jahreszeit für Begeisterung sorgt. Es ist ein großartiger Ort, um die eigenen Kräfte zu testen und die ersten nicht besonders anspruchsvollen Bergwanderungen zu unternehmen, gleichzeitig auch ein Ausgangspunkt für viele schwierigere Wander- und Bergsteigerrouten. Ein von vielen Legenden umwobener See, auf dem einst Flöße fuhren. Ein Objekt der Verehrung und Bewunderung von Malern, Grafikern und Fotografen, die in ihren Werken die bleibende Schönheit der Tatra verewigt haben. Was ist das Besondere an diesem Ort, der so viele Menschen anzieht? Kommen Sie und überzeugen Sie sich selbst!

Lage und Umgebung

Morskie Oko, ein See mit einer Fläche von 35 Hektar, liegt tief in der Tatra auf einer Höhe von 1395 m ü. M. im oberen Teil des Rybi-Potok-Tals, das einen Teil des Białka-Tals bildet. Der See ist ca. 860 m lang, ca. 560 m breit und seine Tiefe erreicht bis zu 51 Meter, womit Morskie Oko an vierter Stelle der tiefsten Tatra-Seen steht. Einer Legende nach ist Morskie Oko mit der Ostsee verbunden, und in seinen Tiefen lebt ein Monster.... Hat ihn aber schon jemand gesehen?

Morskie Oko ist von den senkrechten Wänden des Massivs Mięguszowieckie Szczyty umgeben, das sich vom Sommer bis zum Spätherbst majestätisch auf der Wasseroberfläche spiegelt. Im Winter ist der See mit einer dicken Eis- und Schneeschicht bedeckt. Zu den wichtigsten Gipfeln, die über den See Morskie Oko hoch hinausragen, gehören Mięguszowiecki Szczyt Czarny, Mięguszowiecki Szczyt Wielki, Cubryna und der charakteristische Mnich. Die besondere Schönheit, die Beliebtheit und die relativ leichte Zugänglichkeit sorgten dafür, dass die Gegend um Morskie Oko zu den am frühesten erforschten Bereichen der Tatra gehört. Anfangs zog die Gegend Bergleute an, die in den Felsen der Tatra nach Gold und Erzadern suchten, dann kamen Bergsteiger, Künstler und zunehmend auch Touristen. Heute gehört Morskie Oko zu den beliebtesten Orten für Touristen, die in die Tatra kommen. Was die Menschen am meisten beeindruckt, ist das Wechselspiel der Farbe der Wasseroberfläche je nach Tages- und Jahreszeit. Im Winter hingegen verwandelt sie sich in eine unberührte Insel aus Pulverschnee.

Wie kommt man dorthin

Aufgrund seiner günstigen Lage ist Morskie Oko relativ leicht zu erreichen. Der Ausgangspunkt ist Palenica Białczańska, das mit eigenem Auto oder Bus von Zakopane aus erreicht werden kann. Wenn Sie sich für die Anreise mit dem eigenen Auto entscheiden, vergessen Sie nicht, rechtzeitig einen Parkplatz zu reservieren, über die vom Tatra-Nationalpark betriebene Buchungsplattform: https://tpn.pl/zwiedzaj/e-bilety

 Die Reservierung garantiert uns einen Parkplatz für den ganzen Tag, wer keine Reservierung vornimmt, wird zurückgeschickt und muss sich woanders einen Parkplatz suchen. Es lohnt sich, daran zu denken, um den Ausflug zum Morskie Oko reibungslos zu beginnen.

  • Von Palenica Białczańska nach Morskie Oko führt ein einziger Wanderweg mit roter Markierung. Die gesamte Strecke ist etwa 9 Kilometer lang und kann in ca. 3 Stunden zurückgelegt werden. Der Weg ist größtenteils asphaltiert (im Winter mit einer dicken Schneeschicht bedeckt), stellenweise wird sie über Abkürzungen durch den Wald geführt, die die größten Kurven abschneiden. In Palenica Białczańska gibt es eine Alternative - eine Pferdekutschenfahrt, die die Touristen nach Włosienica (etwa 1700 Meter vor Morskie Oko) bringt. 

Ein langer, dafür reizvoller Weg

Auch wenn vielen die 9 km lange Strecke bergauf wie ein endloser Weg vorkommt, lohnt es sich, die Anstrengung auf sich zu nehmen und seine Kräfte unter Beweis zu stellen. Die Mühe des Aufstiegs wird nämlich durch spektakuläre Aussichten und andere Attraktionen wettgemacht. Entlang der gesamten Strecke, die durch den Wald führt, sind Lehrtafeln des Tatra-Nationalparks aufgestellt, die auf Naturphänomene hinweisen und die interessantesten Panoramen beschreiben. Der erste der interessantesten Orte auf der Route sind die Mickiewicz-Wasserfälle - malerische Kaskaden, die der Strom des Baches Roztoka bildet. Zweifellos ist dies die größte Attraktion auf dem Weg zum Morskie Oko - ein Wunder der Tatra-Natur, das Rauschen und Tosen des rauschenden Wassers ist ohrenbetäubend. Interessanterweise verdankt der Wasserfall seinen Namen dem Nationaldichter Adam Mickiewicz, denn seine Entdeckung der Wasserfälle erfolgte zu dem Zeitpunkt, zu dem seine sterblichen Überreste aus Frankreich nach Polen überführt wurden.

Die Mickiewicz-Wasserfälle sind ein wichtiger Punkt auf der Route. Von hier aus kann man auch zur stimmungsvollen Berghütte im Roztoka-Tal absteigen und einen Imbiss zu sich nehmen, bevor man die Wanderung fortsetzt. Im weiteren Verlauf steigt der Weg durch den Wald sanft an und bietet Ausblicke auf die höchsten Gipfel der Tatra, die das Biała-Woda-Tal auf der linken Seite und die steilen Couloirs des Wołoszyn-Massivs auf der rechten Seite umgeben. An mehreren Stellen dringt der Weg in den Wald ein, leichte Aufstiege verkürzen dabei die größten Serpentinen. Wenn wir die Włosienica-Lichtung erreichen, wo wir uns an einem Imbissstand ausruhen und stärken können, bleibt uns nur noch der letzte Abschnitt des Weges. Dieser schöne, aber auch gefährliche Abschnitt sollte mit Vorsicht und ohne lange Pausen bewältigt werden, besonders im Winter. Gefährlich sind dabei vor allem die Couloirs Żleb Żandarmerii und Biały Żlebek, durch die Lawinen vom Massiv Opalony Wierch abgleiten, insbesondere nach großen Schneefällen. Bemerkenswert ist hier die alte Berghütte, die sich auf der linken Seite des Weges befindet und nach etwa 15 Minuten von der Włosienica-Lichtung erkennen wir schon die Silhouette der Berghütte PTTK Morskie Oko (Beschreibung der Berghütte PTTK Morskie Oko) und können einen atemberaubenden Blick auf den See genießen. Wir sind am Ziel!

Der Rückweg führt über denselben Weg und dauert etwa 2 Stunden. Denken Sie daran, dass die Busse im Winter bis zum Einbruch der Dunkelheit fahren.

Berghütte PTTK Morskie Oko und ein Spaziergang um den See

Jeder, der am Morskie Oko See ankommt, muss einfach die Berghütte besuchen, um sich dort länger oder kürzer zu erholen. Die über 100 Jahre alte Neue Berghütte liegt direkt am See und bietet ein Restaurant mit leckeren Snacks und Mittagsgerichten. Im Inneren gibt es auch einen gemütlichen Speisesaal mit Blick auf die Umgebung von Morskie Oko sowie einen kleinen Laden. Den leckeren Apfelkuchen sollte man hier unbedingt probieren! In der verglasten Veranda der Berghütte werden oft Werke von Künstlern ausgestellt, die mit der Tatra in Verbindung stehen. In der Berghütte kann man sich auch Ausrüstung leihen, die vor allem im Winter notwendig ist, hier hat auch die Bergschule Morskie Oko ihren Sitz, die u. a. Schulungen und geführte Touren anbietet. Um den See herum führt ein Weg, empfehlenswert für diejenigen, die einen Spaziergang unternehmen möchten, um einen Blick auf Morskie Oko von allen Seiten zu werfen. Ein unvergessliches Erlebnis ist außerdem ein Spaziergang im Winter auf dem mit Eis und Schnee bedeckten See. Vergessen Sie jedoch nicht, dass man die Eisfläche nur betreten darf, wenn eine ausreichende Eisdecke vorhanden und die Temperatur sehr niedrig ist. Wer einen längeren Spaziergang unternehmen möchte, kann weiter bis zum Czarny Staw unterhalb des Rysy-Massivs gehen und den Morskie Oko See von oben betrachten. Im Winter kann diese Wanderung jedoch zusätzliche Ausrüstung und entsprechende Fähigkeiten im Zusammenhang mit deren Nutzung erfordern.

Wanderwege und Start von Bergtouren

In der Umgebung von Morskie Oko starten weitere Wanderwege, die vor allem für ausdauernde und erfahrene Touristen gedacht sind. Hier beginnt die berühmteste Route auf den Rysy-Gipfel (2501 m ü. M.), die über den Czarny Staw unterhalb des Rysy-Massivs führt. Eine Alternative ist der sehr schwierige Aufstieg zum Pass Pod Chłopkiem (2308 m ü. M.). Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees wiederum beginnt ein Weg zum Szpiglasowa-Pass (2110 m ü. M., der weiter zum Tal der Fünf Seen führt) und zum Wrota Chałubińskiego (2022 m ü. M.). Es ist dabei zu beachten, dass es sich um sehr anspruchsvolle Orte handelt, die im Winter ohne geeignete Ausrüstung und entsprechende Kenntnisse nicht zu erreichen sind. Sehr reizvoll ist der Weg, der von Morskie Oko über Świstówka zum Tal der Fünf Seen führt, der allerdings vom 1. Dezember bis 15. Mai wegen Lawinengefahr gesperrt ist.

Bei der Wanderung zum und rund um den See Morskie Oko dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns im Tatra-Nationalpark befinden - einem der wertvollsten Naturgebiete Polens und zugleich einem Weltbiosphärenreservat. 

  Wenn wir die Besonderheiten des Tatra-Gebirges mit den Edelsteinen in der Krone der Schönheiten des polnischen Landes vergleichen, dann könnte man Morskie Oko als Saphir bezeichnen, weil er sich mit einer so tiefen und leuchtenden Farbe von der ganzen Umgebung abhebt (...) er wird uns niemals gewöhnlich erscheinen, auch wenn man ihn oft betrachtet.

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