Zeugenberge und Felsschutzgebiete Małopolskas oder wie der Teufel die Natur aufmischte

Ein Fels in Form einer Keule, als Herkuleskeule bekannt, in grüner Umgebung
Sie sind Millionen von Jahren alt, erinnern sich noch an die Eiszeiten, Ozeane, dramatische Klimaveränderungen, mittelalterliche Schlachten, Hochwässer, Dürren und Klimawandel. Sie sind Beschützer der Erinnerung. Sie stehen unverändert und bewachen die Geheimnisse, Romanzen und dramatische Liebesgeschichten. Wenn sie nur sprechen könnten, würden sie die schönsten und wahrhaftigsten Geschichten über unsere Erde und die Menschen, die hier geboren wurden und starben, erzählen. Die Felsigen Berge Małopolskas zählen heutzutage zu den touristischen Attraktionen der Region und sind ein Ort der Erholung und Bildung zum Thema Erde und Felsformationen. Es ist eine Entdeckungsreise zu grobkörnigen Sandsteinen, Kalksteinen, wunderschönen Felsgebilden, Skulpturen, die in eigenen Legenden verewigt sind, aber auch in die Natur, zu den Vögeln und Säugetieren, die in den Felsschutzgebieten heimisch sind, hier nisten, jagen und leben. Vergessen Sie jedoch nicht, dass die meisten dieser Felsen den Legenden zufolge teuflischen Ursprungs sind.

Wenn Sie also auf der Suche nach spannenden Orten sind, wo man dem Echo vergangener Jahrhunderte lauschen kann, dann schauen Sie sich die Felsschutzgebiete Małopolskas an, die von dem besten Künstler dieser Welt geschaffen wurden – der Natur. Ein Vorgeschmack dafür ist das Naturschutzgebiet „Zimny Dół“ nahe Kraków, ein Ort, an dem man von der Natur das Schönste geschenkt bekommen kann. Es ist auch ein toller Ort für die jüngsten Entdecker, die sich gerne verlaufen, nach neuen Pfaden suchen und sich in natürlichen Verstecken verirren möchten. Um das Naturschutzgebiet Zimny Dół zu finden, muss man zuerst den Ort Czułów erreichen. Es ist ein Dorf in der Krakau-Tschenstochauer Hochebene, das sich innerhalb von Grenzen des Tenczyński-Landschaftsschutzgebiets befindet. Das Dorf kann unser Ziel sein, wenn wir die Gruppe von Felsen und Geröll erreichen möchten, die an dieser Stelle geheimnisvolle Labyrinthe inmitten von Bäumen, Höhlen und Unterständen bilden. Es ist jedoch nicht der einzige Ort dieser Art, der besucht werden kann. Im Wiśnicko-Lipnicki-Landschaftsschutzgebiet findet man wiederum wunderschön durch die Natur geformte Felsen, deren Formen und Größen erstaunlich sind. Sie wurden nach Kazimierz Brodziński genannt, der hier zwischen Felsen und Kiefern Inspiration für seine sentimentalen Gedichte suchte. Heute ist der in den Zeiten der Teilung Polens lebende Dichter eher vergessen. Er beschrieb die Naturkräfte, die Überlegenheit der Naturelemente und die menschliche Demut ihnen gegenüber.  Auch Sie können sie hier finden.

Ciężkowice. Die Versteinerte Stadt

Angeblich sammelten sich hier die Hexen und flogen von der ganzen Gegend hierher, um die Sabbate zu feiern. Womit flogen sie? Das können wir nur raten. Genauso wie das, was hier dabei los war. Die Angst davor trägt angeblich immer noch dazu bei, dass die Einheimischen darüber kein Wort verlieren. Bis heute findet man in der Felsstadt „Skamieniałe Miasto“ einen geheimnisvollen Feuerkreis und einen Felsen, der Hexe genannt wird. Diesen kann man vom Parkplatz aus über eine Brücke erreichen. Dies ist jedoch nicht die einzige mit dieser einmaligen Formation verbundene Legende. Jedes größere Felsgebilde hat seine eigene Legende, die meistens voll von Flüchen und Kämpfen der Mächte des Lichtes mit den Mächten der Finsternis sind. Das wissen Sie wahrscheinlich noch nicht, aber der Fels Grunwald, der wie eine Bastei aussieht und 17 Meter in den Himmel hoch ragt, früher Hölle genannt wurde. Bei genauerer Betrachtung kann man darin einen Spalt sehen, der sich den Legenden zufolge, einmal im Jahr öffnet und Schätze zum Vorschein bringt. Es gab angeblich viele Wagemutige, die diesen Schatz sich aneignen wollten. Keiner von ihnen hat den Versuch überlebt. So viel die Legende... Jetzt zu Tatsachen. Das Naturschutzgebiet mit seinen Sehenswürdigkeiten liegt im Vorgebirge Pogórze Ciężkowickie, am rechten Ufer des Flusses Biała, der ein Zufluss von Dunajec ist. Die Felsformationen aus Sandstein und Konglomeraten weisen auffällige Formen auf, die Pilzen, Keulen, Kanzeln ähneln und von den Menschen mit fantasievollen Namen, wie Adler, Pyramiden, Pilz, Zigeunerin, Hexe oder Rathaus benannt wurden. Vor Millionen Jahren aus Sandstein geformt, sind sie heute ein perfekter Ort zum Entspannen und Lernen. Die Bezeichnung Versteinerte Stadt (auf Polnisch: Skamieniałe Miasto) stammt von einer Legende über die sündigen Bewohner einer Stadt, deren Häuser samt der Menschen als Strafe für ihr sündiges Leben in Stein verwandelt wurden. Es spielt dabei keine Rolle, ob man an diese Sagen glaubt oder nicht. Der Ort lohnt sich auf jeden Fall als ein Ausflugsziel, weil er eine magische Naturenklave ist. Hier wachsen seltene Pflanzen wie Gemeiner Efeu, Geflecktes Knabenkraut und Tannenbärlapp, und wunderschöne Schmetterlinge fliegen herum. Es ist auch ein Paradies für Flechten, wie z. B. Landkartenflechte oder Zottige Nabelflechte, und ein Ort, an dem die Fürsten der Nacht – Großes Mausohr und Kleine Hufeisennase Schutz suchen.  Durch das Naturschutzgebet führt ein blauer Wanderweg, der die Besucher zu allen Attraktionen dieses einzigartigen Ortes führt.

Auch sehenswert:

Stadtgrundriss von Ciężkowice

Kurpark Ciężkowice 

Sanktuarium des Herrn Jesus des Barmherzigen Ciężkowice 

Krystyna- und Włodzimierz-Tomek-Naturkundemuseum Ciężkowice 

 

Landschaftsschutzgebiet Ojców. Herkules-Keule

 

Einige sind davon überzeugt, dass sie hierher von einem Teufel gebracht wurde. Bei Betrachtung der Herkules-Keule aus dem nahe gelegenen Schloss Pieskowa Skała kann diese Legende wirklich überzeugen und man spürt einen Nervenkitzel oder kalten Schweißausbruch, besonders wenn man nach Einbruch der Dunkelheit dort unterwegs ist. Wenn Sie diese Geschichte noch nicht kennen, dann bitte genau zuhören. Sie steht im Zusammenhang mit einem zwischen dem Magier Herrn Twardowski und dem Teufel geschlossen Vertrag, demzufolge der Zauberer seine Seele dem Teufel überschreiben sollte, wenn diese ihm drei seine Wünsche erfüllt. Nach einem dieser Wünsche musste der Teufel diesen riesigen Felsen in den Nationalpark Ojców  versetzen und dort aufstellen, aber so, dass der Fels mit seinem dünneren Ende nach unten auf dem Boden stände. Der Teufel konnte diesen Wünsch erfüllen und der Fels steht bis heute an der Stelle. Was mit Twardowski passiert ist, wissen wir alle gut, aber dank dieser Intrige des Teufels bekamen wir einen der schönsten Orte Polens, und zwar ganz in der Nähe von Kraków. Die Romantiker wollen hier eine Keule erkennen, die von einem mythischen Riesen an dieser Stelle zurückgelassen wurde und die Rationalisten einen 25 Meter hohen Felsen, der von Wind und Frost geformt wurde. Auf dem Felsen steht ein zwei Meter hohes Eisenkreuz, das hier zu Ehren der Bravourleistung von Leon Witek errichtet wurde, der es wagte, die Herkuleskeule zu besteigen. Bei einem Besuch der Gegend um das Schloss Pieskowa Skała findet man malerische Landschaften, ein wunderbares Klima und interessante Wanderziele, aber auch weitere Zeugenberge, wie zum Beispiel die Deotyma-Nadel (Igła Deotymy), die Jungfrauenfelsen (Skały Panieńskie) oder den Handschuh (Rękawica).

Auch sehenswert:

Radweg über die Täler, Schlösser und Felsen

Route: Ojców, Pieskowa Skała – über die Prądnik- und Sąspówka-Täler

Einsiedelei der seligen Salomea in Grodzisk Skała 

 

Beskid Wyspowy Szczyrzyc. Teufelsfels 

 

Der Gipfel von Grodzisko in Beskid Wyspowy ist schon von weitem gut zu sehen, obwohl er nur 618 Meter hoch ist. Er ist ein Teil des malerischen Cietnia-Gebirgszuges und zeichnet sich durch seine Form einer Landzunge und einen ziemlich steilen Gipfel aus. Eben hier am Fuße von Grodzisko wurde der Ort Szczyrzyc gegründet. Und genau hier, an den östlichen Ausläufern des Berges, steht der Teufelsfels. Es ist nicht schwierig, ihn zu finden, da der Fels 65 Meter lang, 12 Meter breit ist und auch die Spuren von Teufelsklauen trägt. Diejenigen, die sich mit Legenden nicht auskennen, werden selbstverständlich hier nur dunkle Vertiefungen, Nischen und Spalten sehen, können sich aber trotzdem für deren Schönheit begeistern lassen. Begeben Sie sich auf eine Reise in die malerischen Gegenden von Beskid Wyspowy, um dort die Zeit in der Wildnis zu verbringen, sich von den stark frequentierten Wegen zu erholen und tief durchzuatmen. Der Fels besteht aus Ciężkowice-Sandstein, ist von wunderschönen ausladenden Bäumen umgeben, an einer seiner Wände entstand eine Art Traufe. An der Spitze wurde ein Kreuz aufgestellt und unweit von hier befindet sich die Einsiedelei des Heiligen Benedikts, in der bis noch 1992 tatsächlich ein Eremit wohnte.  Angeblich schlief er in einem offenen Sarg und ging jeden Tag zur heiligen Messe zum Kloster Szczyrzyc. Neben der Einsiedelei steht eine Kapelle aus Holz und die Kreuzwegstationen. Keine Angst, es gibt auch eine Legende, die mit diesem Ort verbunden ist, sogar mehrere. Einer dieser Legenden zufolge ließ der Teufel den großen Stein vom Himmel fallen, um das Zisterzienserkloster Szczyrzyc zu zerstören. Die Läute der kirchlichen Glocken, oder das Krähen des Dorfhahns erschreckten ihn aber und der Stein fiel neben den Grodzisko-Hügel und nicht direkt auf das Kloster herunter.

Auch sehenswert:

Klostermuseum der Zisterziensermönche Szczyrzyc.

Indianerdorf Szczyrzyc 

 

Krakau-Tschenstochauer Jura. Jerzmanowickie-Zeugenberge

 

Diese findet man im Krakau-Tschenstochauer Jura zwischen dem Będkowska-Tal und dem Szklarka-Tal, den malerischen Tälern am Dorf Jerzmanowice unweit von Kraków. Sie ragen 20 Meter gen Himmel empor, der hier sanft und intensiv sein kann. Mit ein bisschen kindlicher Fantasie erkennt man hier Märchentiere, Comics-Helden, Protagonisten der Gedichte und Märchen. Die Erwachsenen benannten diese Zeugenberge aus Kalkstein auf eigene Art und Weise; darunter findet man also den scharfen Stein (Ostry Kamień), der auch als Kapuziner (Kapucyn) bekannt ist und der bestiegen werden kann. Oder auch die Kahlen Felsen (Łyse Skały), die man im oberen Abschnitt des Szklarka-Tals findet – darunter Łysa Skała, der sich hoch über den Wald hinaus erhebt. Die Kletterer lieben diese Zeugenberge, an deren Wänden sie die Schwerkraft und manchmal ihre Höhenangst bewältigen müssen. Man kann sie auch bei einem Picknick oder einer Wanderung von unten her bewundern und die Natur und die idyllische Landschaft genießen. Die Zeugenberge tragen manchmal wirklich auffällige Namen, wie das Mädchen (Dziewczynka), Veilchenfels (Fijołkowa Skała), Meise (Sikorka) oder Singender Fels (Śpiewacza Skała), aber man kann sie natürlich gerne nach eigenem Geschmack umbenennen.

Auch sehenswert:

Jura-Landschaftsschutzgebiete

 

Vorgebirge Pogórze Rożnowskie Bukowiec. Naturschutzgebiet Teufelsberge (Diable Skały)

 

Wenn Sie immer noch nicht genug von Geschichten aus der Hölle haben, dann laden wir Sie nach Bukowiec im Vorgebirge Pogórze Rożnowskie. Das ist nicht nur eine wunderschöne Gegend östlich von Gródek nad Dunajcem (die man auch bei diesem Anlass besuchen kann), sondern auch ein Ort, an dem man in die Natur eintauchen, in ihr förmlich baden und die Phänomene kennenlernen kann, die die Entstehung der außergewöhnlichen Felsformationen aus dem Ciężkowice-Sandstein und Konglomerat begleiteten. Das ist eben das Naturschutzgebiet Diable Skały. Hier findet man einen Steinturm, der Teufel (Diabeł) genannt wird und der mit seinen fantasievollen Formen und einer eigenen Legende anlockt. Man erzählt, dass dieser Brocken hierher vom Teufel selbst und zwar aus Ungarn mitgebracht wurde. Die Felsen entstanden vor Millionen Jahren in einem prähistorischen Meer, dessen Boden infolge der Gesteinsbewegungen an die Oberfläche angehoben wurde. Dank dieses Naturwunders entstand hier inmitten von Kiefern, Eichen, sauren Buchwäldern und typischen Karpatenbuchwäldern ein magischer Ort. Hier sind zahlreiche Arten der Säugetiere heimisch, darunter geschützte Fledermausarten, die in den umliegenden Höhlen leben.

Auch sehenswert:

Czchowskie- und Rożnowskie-See – die bezaubernden Seen Małopolskas

 

Beskid Niski. Naturschutzgebiet Kornuty

 

Vor langer Zeit fertigten Steinmetze aus Bartne fertigten eben aus diesem Sandstein die Lemken-Kreuze. Heute ist das ein Geröllfeld, das innerhalb der Grenzen von Beskid Niski in der Pufferzone des Nationalparks Magurski liegt und nicht nur die Liebhaber geologischer Kuriositäten, sondern auch all diejenigen anlockt, die nach besonderen, geheimnisvollen Orten suchen. Viel muss man an dieser Stelle nicht erzählen, auch hier mischte der Teufel mit seinem Schwanz ordentlich auf. Der Felsenwald (Skalny Las) am südlichen Hang von Magura Wątkowska ist ein Ort voller Geschichten über Räuber, verborgene Schätze und Teufel, die Felsbrocken schleuderten. Der Name selbst, also Kornuty stammt aus dem Rumänischen: „Cornutti“ bedeutet Hörner, weil damals, als um die Felsen noch kein Wald wuchs, sondern sie nur von den Feldern, die durch lokale Bauern bestellt wurden, umgeben waren, sie von weit her den herausragenden Teufelshörnern ähnelten. Nicht nur die Geschichten locken die Besucher hierher. Der Ort ist ein kleines Paradies, in dem man Tannenbärlapp, Türkenbund-Lilie und Schwalbenwurz-Enzian finden kann; hier fliegen seltene Falterarten, wie Segelfalter und Schwalbenschwanz und leben seltene Schlangen wie die Schlingnatter. Machen Sie hier, unter alten Buchen, Berg-Ahornen und Tannen eine Verschnaufpause, besuchen Sie die Mroczna-Höhle, die angeblich von Wolfsrudeln aufgesucht wird. Oder ist das nur eine weitere Legende?

Auch sehenswert:

Kurort Wapienne 

Wanderweg um Bartne 

Über Magura Wątkowska 

 

 

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