Der Poprad ist ein Fluss, der in der slowakischen Tatra entspringt. In Polen fließt er auf einer Länge von etwa 30 Kilometern durch das sehr malerische Gebiet von Beskid Sądecki. Er trennt den Gebirgszug Jaworzyna Krynicka (1114 m ü.d.M.) von Radziejowa (1266 m ü.d.M.). Der Fluss mündet in den Dunajec zwischen Stary Sącz und Nowy Sącz. Welche Orte im Poprad-Tal sind es wert, dass man ihnen besondere Aufmerksamkeit schenkt und hier seine Freizeit verbring?
Wie lässt sich das Poprad-Tal am besten besichtigen
- Mit dem Auto: über die Straßen 87 und 971, eine der aussichtsreichsten polnischen Autostraßen. Zwischen Stary Sącz und Muszyna führt sie zwischen dem Fluss und den Hängen von Beskid Sądecki.
- Mit der Bahn: Bahnlinie 96 Tarnów-Leluchów, Verbindungen nach Krynica-Zdrój. Bequeme Verbindung von Kraków, Tarnów, Nowy Sącz. Unvergessliche, landschaftlich reizvolle Serpentinenstrecke mit einem Tunnel, genau wie die Autostrecke eine der schönsten Panoramastrecken in Polen. Auf die Besucher warten kleine charmante Bahnhöfe.
- Mit dem Floß oder Schlauchboot: Sie können mit dem Floß von Piwniczna-Zdrój nach Rytro fahren, mit dem Schlauchboot z. B. auf dem Abschnitt Muszyna - Andrzejówka oder mit dem Kajak auf beliebigen Abschnitten.
Rytro – im Schatten einer mittelalterlichen Burg
Zu den interessantesten Orten, die man im Poprad-Tal findet, gehört sicherlich Rytro. Gegründet im Mittelalter, war es jahrhundertelang eng mit einer mächtigen Burg verbunden. Die Burgruine Rytro ist auch heute noch eine der wichtigsten Attraktionen in der Gegend. Die Möglichkeit, das Geheimnis des Bergs Góra Zamkowa zu ergründen, zieht nach Rytro viele Geschichtsliebhaber, auch wenn auch immer mehr Liebhaber des nachhaltigen Tourismus die Gegend gerne besuchen. Das ist dem Öko-Park zu verdanken, der im Tal von Wielka Roztoka eingerichtet wurde, um die dort lebenden Reptilien und Amphibien zu schützen und das Wissen über sie zu popularisieren. Die mittelalterliche Burg Rytro, oder besser gesagt ihre Ruine (erhalten geblieben sind nur die Reste eines Turms und einer Mauer), liegt auf einem hohen Hügel (463 m) am rechten Ufer des Flusses Poprad. Die Burg wurde an der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert erbaut und diente als ein Wohnsitz und eine Festung. Sie gehörte den Verwaltern der königlichen Güter und war im 15. Jahrhundert die Residenz der Starosten von Sącz. 1657, während des Einfalls von Georg Rakoczy, wurde sie zerstört und verfiel seitdem zusehends. In ihrer Blütezeit gastierten hier viele bedeutende Persönlichkeiten, darunter die Könige Kasimir den Großen, Hedwig und Wladislaw Jagiello oder Kasimir Jagiello.
Die Burg Rytro ist nicht nur für Familien mit Kindern und Geschichtsfans zu empfehlen, sondern auch für Liebhaber von schönen Aussichten – vom Burghügel aus kann man die Poprad-Schlucht und die Kämme des Radziejowa-Gebirgszugs, sowie die Hänge von Makowica bewundern. In der Burg finden immer noch Restaurierungs- und Wiederaufbauarbeiten statt. In Rytro beginnt auch eines der schönsten Täler in Małopolska – das Roztoka-Tal.
Piwniczna-Zdrój, im Winter und im Sommer
Die Geschichte des Kurortes Piwniczna-Zdrój begann im Jahr 1880, als der Lemberger Arzt Juliusz Korwin Gąsiorowski das Mineralwasser in der Gegend von Piwniczna zur Behandlung empfahl. Der Status eines Kurortes wurde Piwniczna im Jahr 1967 zuerkannt. Heute ist Piwniczna-Zdrój ein gastfreundlicher Kurort und ein touristisches Ziel. Es lockt vor allem durch seine Ruhe, die Landschaft, das Klima und die gemütliche Atmosphäre. Zahlreiche Wanderwege laden im Sommer zum Wandern und die Pisten im Winter zum Skifahren ein. Mountainbikern stehen mehrere Radwege unterschiedlicher Länge mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung. Der Park von Kicarz ist auch für diejenigen geeignet, die keine langen Wanderungen mögen. Besucher und Touristen können auch an zahlreichen kulturellen Veranstaltungen teilnehmen. "Pijalnia Artystyczna" (Kunst- und Trinkhalle) ist das ganze Jahr über geöffnet. Ein Bummel über den schönen Marktplatz, Bergwandern und im Winter Skifahren in Sucha Dolina – das sind die Angebote, mit denen der Kurort Touristen anlockt, die einen unvergesslichen Urlaub in den Bergen verbringen möchten.
Barcice: wie auf dem Balkan
Barcice in der Nähe von Rytro ist eine weitere Ortschaft, die während eines Ausflugs durch das Poprad-Tal etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Das Dorf zieht Liebhaber der sakralen Kunst an, die gerne die örtliche Kirche besuchen. Sie wurde zwar im frühen 20. Jahrhundert erbaut, man kann jedoch in ihrem Inneren ein interessantes Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert sehen. Es handelt sich um die Flügel eines gotischen Triptychons, das als eines der interessantesten Werke der sogenannten Schule von Sącz gilt. Barcice ist auch ein Ort, an dem jedes Jahr Fans der Musik… aus dem Balkan zu Gast sind. Das ist dem Pannonica Folk Festival zu verdanken.
Aussichtsplattform in Wola Krogulecka
Von der Aussichtsplattform in Wola Krogulecka, die „Schnecke“ genannt wird, kann man wunderschöne Berglandschaften bewundern: Beskid Sądecki, Gorce und Beskid Wyspowy, Pogórze Rożnowskie und natürlich das Poprad-Tal. Die unverwechselbare, weil spiralförmige, Aussichtsplattform in Wola Krogulecka steht auf dem Hügel Dzielnica, in einer Höhe von ca. 550 m ü.d.M. über dem Poprad-Tal. Ihre ungewöhnliche Form verdankt sie dem Entwurf des Architekten Wojciech Świątek aus Limanowa. Vom Gipfel aus bietet sich ein herrliches Panorama. Man sieht das Poprad-Tal, das sich zwischen die Kämme des Radziejowa-Gebirgszugs und den Hängen des Makowica-Gebirgszugs (948) einschneidet, sowie das Sącz-Becken im Norden und die Gipfel von Beskid Wyspowy am Horizont. Neben der „Schnecke” gibt es einen Unterstand, Bänke und eine Feuerstelle mit Grill – eben ein toller Ort zum Entspannen.
Łomnica-Zdrój: Ein Dorf, das zum Kurort wurde
Das Heilwasser und das Mikroklima sind auch der Stolz von Łomnica-Zdrój – einem Dorf, das nicht weit von Piwniczna entfernt liegt. Das dortige Sauerwasser hat eine wohltuende Wirkung auf den Kreislauf, was sicherlich für viele Menschen Anreiz genug ist, diesen Ort zu besuchen. Gleichzeitig ist Łomnica bestens geeignet, um sich in der Natur zu erholen und von hier aus interessante Ausflüge in Beskidy zu unternehmen. Zahlreiche Wanderwege in der Umgebung führen zu einer Reihe von Gipfeln: Kicarz, Hala Łabowska, Parchowatka, die nicht nur schöne Ausblicke auf Beskidy, sondern auch auf die Tatra und das Pieniny-Gebirge bieten. Bei einem Besuch in Łomnica dürfen Sie zwei bedeutende Naturdenkmäler nicht verpassen. Es handelt sich dabei um einen Wasserfall auf dem Bach Łomniczanka, der durch das Dorf fließt, und um einen Sandsteinfelsen. Der Felsen steht seit 1998 unter Schutz.
Żegiestów-Zdrój: aus einer anderen Welt
Żegiestów-Zdrój gehört zu den spektakulärsten polnischen Orten. Es liegt auf einem hohen Hang am Poprad und verzaubert durch seine stilvolle Architektur – die monumentale Ruine des Kurhauses, das sich z.Z. im Wiederaufbau befindet (eine Perle der polnischen Moderne, die von Adolf Szyszko-Bohusz persönlich entworfen wurde), sowie die intimen, in den Wäldern versteckten Villen. Es ist eine Landschaft aus einer völlig anderen Zeit, die entweder aus dem Nebel oder aus den grünen oder herbstlich gefärbten Buchenwäldern auftaucht. Die Heilquellen sind seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. „Anna“, „Zofia II”, „Żegiestów II” mit dem polenweit höchsten Gehalt an Magnesium, das bekanntlich eines der Elemente des Lebens ist. Zu den grundlegenden Kuranwendungen gehören: Bäder, Massagen, Hydrotherapie, Kinesitherapie, Inhalationen, Schlammbehandlungen. Hier auch haben sowohl die Straße als auch die Eisenbahnlinie ihre spektakulärsten Abschnitte. Außerdem gibt es hier eine große geologische Rarität– einen Flussmäander, den der Fluss in den Felsen gegraben hat, die so genannte „Polnische Schaufel“.
Wierchomla: Erinnerungen an die Lemken
Das Lemken-Dorf Wierchomla bietet mehr als nur schöne Aussichten. Hier gibt es zahlreiche Erinnerungen an die Lemken, die bis zum Zweiten Weltkrieg den Großteil der Dorfbevölkerung ausmachten. Bis heute kann man hier viele historische Häuser sehen, bei Touristen besonders beliebt ist allerdings hölzerne orthodoxe Kirche des Erzengels Michael aus dem 19. Jahrhundert. Den Liebhabern von Bergwanderungen empfehlen wir die Route zur PTTK-Berghütte nad Wierchomlą. Sie ist eine der am schönsten gelegenen Berghütten in Beskidy. Sie liegt 887 m ü.d.M., auf einer großen Lichtung am blauen Weg zwischen Runk und Pusta Wielka. Bei guter Sicht hat man hier eine herrliche Aussicht. Hier gibt es auch einen Sessellift – mit einer Länge von 1.600 Metern einer der längsten in Polen. Wierchomla ist auch eines der bekanntesten und größten Skigebiete nicht nur in Beskid Sądecki, sondern auch in Polen.
Muszyna: Stadt der Gärten und vieler Attraktionen
Muszyna ist eine Stadt des Mineralwassers, der Parks und Gärten. Muszyna ist eine alte Stadt, gegründet 1356 vom König Kasimir dem Großen am Fuße eines Hügels mit einer Starostenburg, in der Gabelung der Flüsse Poprad und Muszynka. In den 1920er Jahren wurde Muszyna zum Kurort und 1930 in den Verband der Polnischen Heilbäder aufgenommen. Die ersten beiden Quellen wurden jedoch erst 1932 erschlossen. Dank seiner langen Geschichte kann Muszyna mit einigen interessanten Sehenswürdigkeiten aufwarten. Die malerischen kleinstädtischen Holzhäuser (an der Route der Holzarchitektur) sind insbesondere in der Straße ul. Kościelna erhalten geblieben. Hier steht auch die barocke Josephskirche aus den Jahren 1676-1728, neben der sich die größten Bibelgärten Polens befindet. Auf einer Fläche von 1,3 Hektar finden wir hier 5 Themengärten mit in der Bibel erwähnten Pflanzenarten, Miniaturlandschaften sowie Architektur und Skulpturen, die einzelne biblische Themen illustrieren. Die Gärten sind in 5 thematische Gärten unterteilt (Garten der Heilsgeschichte, Garten der biblischen Landschaften, Lehrgarten der Propheten, Kinderbibelgarten, Garten für Verliebte). Siehe – Spaziergang durch Muszyna.
- Weitere Informationen über die Attraktionen des Poprad-Tals erhalten Sie im Touristen-Infopunkt in Muszyna, Rynek 34