Frucht-Vitaminbomben

Die Saison für die Waldfrüchte neigt sich dem Ende zu, wilde Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren sind nicht mehr zu finden und die Brombeeren werden immer seltener. Das heißt aber nicht, dass Sie bei Ihren Waldspaziergängen keine köstlichen und gesunden Leckereien finden können. Die beliebte Vogelbeere mit ihren kräftig roten Früchten zum Beispiel ist roh nicht genießbar, aber wenn sie eingefroren und dann gekocht wird, verliert sie ihren bitteren Geschmack und die giftigen Bestandteile. Stattdessen setzt sie ein ganzes Spektrum an nützlichen Vitaminen frei, darunter große Mengen an immunstärkendem Vitamin C und Karotin. Sie schmeckt ideal zu Fleisch in Form von Konfitüre, Aufguss oder als Bestandteil von Likören und anderen Getränken. Der Herbst ist auch die perfekte Zeit, um Holunderbeeren zu ernten. Er gilt als eine der ältesten Heilpflanzen und enthält jede Menge Vitamine und Mineralstoffe. Wenn Sie sich im Frühjahr in die aromatischen Sirupe aus den Blüten dieser Pflanze verliebt haben, ist jetzt die richtige Zeit, um Früchte zu ernten. Es ist wichtig, nur reife Früchte zu pflücken; unreife Früchte enthalten giftige Stoffe. Zubereitungen mit Holunder hemmen wirksam die Vermehrung von Bakterien und Viren in unserem Körper, haben schmerzlindernde Eigenschaften, erhöhen die Immunität des Körpers und helfen nach Erkältung oder Grippe, wieder in Form zu kommen. Holunderbeeren eignen sich hervorragend für die Herstellung von Säften, Sirup, Konfitüren und auch für Obstwein und Likör. Vor allem in den bewaldeten Gebieten im östlichen Teil Małopolskas findet man auch die Kornelkirsche. Sie ist ein weiteres polnisches Superfood, das in Vergessenheit geraten ist. Ihre bezaubernden roten Früchte sind nicht nur ein Genuss für das Auge, sondern auch für den Gaumen. Dank ihres hohen Eisengehalts helfen sie bei der Behandlung von Blutarmut. Außerdem ist sie ein weiterer natürlicher Verbündeter im Kampf um ein besseres Immunsystem. Kornelkirschen werden auch bei Magenbeschwerden verwendet, da sie entzündungshemmende und adstringierende Eigenschaften haben. Kornelkirschen werden zur Herstellung von Säften, Konfitüren und Likören verwendet, in einer salzigen Marinade sind die Früchte eine Alternative zu griechischen Oliven. Vergessen Sie bei Ihren Herbstspaziergängen im Wald nicht den wilden Haselnussbaum, zwischen dessen Ästen Sie leicht knackige und nahrhafte Nüsse entdecken können, die Sie bei Ihrem Spaziergang stärken. 

Auf Pilzsuche

Die Könige des Waldes sind jedoch unbestreitbar die Pilze. Das Sammeln von Pilzen ist in Polen fast ein Nationalsport. Massenweise ziehen die Menschen mit den Körben durch die Wälder. In den staatlichen Wäldern kann man problemlos Pilze sammeln, ohne dafür bezahlen zu müssen. Das ist nicht so selbstverständlich, denn in vielen Ländern werden für das Sammeln der Früchte des Unterholzes Gebühren erhoben. Achtung! In unter Schutz gestellten Gebieten, d.h. Naturschutzgebieten und Nationalparks, dürfen keine Pilze gesammelt werden! Die Förster appellieren auch an die Pilzsammler, die großen, alten Pilze zu verschonen – sie sind kulinarisch nicht attraktiv, aber wichtig für das Wachstum der Pilze. Wenn wir also wissen, dass ein Pilz einer seltenen Gattung gehört und nicht mehr frisch ist, sollten wir ihn stehen lassen, auch wenn er essbar ist. Denken Sie auch daran, nur die Fruchtkörper herauszuschneiden und das unter der Erde verbleibende Myzel nicht zu zerstören. Unter dem Mulch hat es die Chance, sich zu weiteren Fruchtkörpern zu entwickeln. In Oktober und November findet man in den Wäldern von Małopolska Maronen-Röhrlinge, Parasollpilze, Butter-Röhrlinge, Ritterlinge, Pfifferlinge, den Honiggelben Halimasch und den Edel-Reizker. Auch Steinpilze und Birkenpilze (wie Rotkappen) können vorkommen, die allerdings eher im Spätsommer in den Wäldern zu finden sind. Es ist jedoch wichtig, dass Sie nur solche Pilze sammeln, die Sie gut kennen und an deren Identität Sie nicht zweifeln. Ein Pilzfibel im Taschenformat kann nützlich sein, vor allem, wenn Sie sich während Ihres Ausflugs in einer Gegend mit schlechtem Handyempfang und ohne Internetzugang befinden. 

Wie bereitet man sich auf das Pilzsammeln vor? 

Wenn wir Pilze sammeln gehen, sollten wir ein paar wichtige Regeln beachten:
•    Erstens – die richtige Kleidung, die den aktuellen Wetterverhältnissen angepasst ist und den Körper vollständig bedeckt. Das kann uns vor dem Befall durch störende Insekten schützen. 
•    Nehmen Sie eine handliche Karte mit. Der Handyempfang ist vor Ort nicht immer gegeben.
•    Ein Korb und ein Messer sind sehr nützlich. In Plastiktüten können Pilze beschädigt werden.
•    Machen Sie ungenießbare und giftige Pilze nicht kaputt, auch sie haben ihre Aufgabe in der Natur.
•    Eine kleine Mahlzeit und ein Getränk, die Sie im Rucksack mitnehmen können, helfen Ihnen, Ihre Energiereserven während einer längeren Waldwanderung wieder aufzufüllen.
•    Pilze sollten am besten morgen früh gepflückt werden.
•    Und noch einmal das Wichtigste: Sammeln Sie keine Pilze, die Sie nicht kennen. 

Wo kann man in der Region Małopolska Pilze sammeln gehen?

Die Verfügbarkeit von Pilzen hängt von vielen Faktoren ab, wie die Feuchtigkeit des Bodens und die Temperatur, und kann von Jahr zu Jahr variieren. Wir geben Ihnen ein paar Tipps, wo Sie sich immer auf die Suche nach diesen aromatischen Schätzen des Herbstes begeben können. 

Kraków und Umgebung

Wenn Sie Ihre Pilzsammelreise von Kraków aus starten, finden Sie in jeder Richtung einen Wald, in dem es sich lohnt, spazieren zu gehen und nach Pilzen Ausschau zu halten. Nicht enttäuschen werden Sie gewiss die Wälder, wie: Lasy Zabierzowskie, das Będkowska-Tal, der Niepołomicka -Urwald, die Gegend um Myślenice, Sułkowice, Lanckorona oder Krzeszowice. 

Tarnów und Umgebung

Zu den beliebtesten Orten für Pilzsammler in der Region Tarnów gehört vor allem die Umgebung von Tuchów. Es handelt sich um Wälder, die in einem Umkreis von rund 20 km um Tarnów verstreut sind. Pilze finden Sie in Piotrkowice, Jodłówka Tuchowska, Burzyn oder Ryglice. Interessanterweise wurde der größte Pilz der Welt in Piotrkowice gefunden. Für ihren Pilzreichtum bekannt sind auch die Wälder Lasy Wierzchosławicko-Radłowskie, die Gegend um Uszew, Zakliczyn und Żukowice. 

Westliches Małopolska

In den Jurawäldern können Sie ebenfalls erfolgreich nach Pilzen suchen. Es lohnt sich, dort einen Spaziergang durch die schöne Natur zu unternehmen. Ihre Körbe befüllen können Sie auch in der Umgebung von: Bukowno, Lgota, Chełmek, Klecza, Trzebinia, Zederman, Gorenice, Gromec, Myślachowice, Kosmolów, Biskupi Bór.

Umgebung von Nowy Sącz

Pilzsammler entscheiden sich oft für die Wälder von Beskid Niski, Wyspowy und Sądecki.  Sie können dabei die Waldwege in der Gegend von Mszana Dolna, Żmiąca, Jesienna, Bartkowa Posadowa, Grybów, Słopnice, dem malerischen Gródek nad Dunajcem und Uście Gorlickie erkunden.
Außerhalb der Schutzgebiete lohnt es sich, die Wälder von Gorce sowie Teile der Beskid Żywiecki und das Gebiet um Babia Góra zu besuchen. In der Gegend von Zawoja soll es in diesem Jahr besonders viele Steinpilze geben. 
Unternehmen Sie einen Spaziergang und genießen Sie die Herbstsonne. Wir laden Sie zu Waldwanderungen in der Region Małopolska ein und wünschen Ihnen ein erfolgreiches Pilzsammeln.