Eine der ältesten Städte von Małopolska, die wunderschön am Fluss Dunajec im Herzen des malerischen Beckens Kotlina Sądecka, am Fuße von Beskid Sądecki und Beskid Wyspowy liegt. Die Burg, die interessanten Museen und die rekonstruierten Kleinstädte entführen die Besucher in die Vergangenheit, ins Galizien des 19. Jahrhunderts, und öffnen die Tür zur Welt der traditionellen Volkskultur der Region Sącz. Man muss nur einen freien Moment finden, um sich von der Leidenschaft der Besichtigung mitreißen zu lassen!
Ein Spaziergang im Grünen und zwischen mittelalterlichen Ruinen
Die Burgruine, die über der Stadt und dem Fluss Dunajec thront, ist eines der charakteristischsten Wahrzeichen dieser malerischen Stadt. Sie fällt sofort ins Auge und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Die mittelalterliche Königsburg mit dem Schmiedeturm sind Denkmäler, die an die lange Geschichte von Nowy Sącz erinnern.
Die Festung wurde während der Herrschaft vom polnischen König Kasimir dem Großen errichtet. Ursprünglich bestand sie aus einer Vorburg, einem Wohngebäude, einem Turm und zwei Ecktürmen. Leider haben sie der zweite Nordische Krieg (die s. g. schwedische Sintflut) und andere historische Ereignisse so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass heute nur noch die Reste der Umfassungsmauern und ein rekonstruierter Wehrturm erhalten sind. Die malerischen Ruinen sind vom Stadtpark umgeben. Es lohnt sich daher, einen kleinen Hügel zu erklimmen und einige Zeit im Grünen und in den mittelalterlichen Ruinen mit Blick auf die Stadt zu verbringen.
Ein schöner Marktplatz und geheimnisvolle Gassen
Der Marktplatz von Nowy Sącz ist eine prächtige Perle und zugleich die Visitenkarte der Stadt. Prachtvolle Bürgerhäuser aus der Renaissance und dem Barock, geheimnisvolle Gassen und Innenhöfe, die einen Blick wert sind, verbergen viele interessante Geschichten. Eines der interessantesten Gebäude, das den gesamten Platz beherrscht, ist das eklektische Rathaus mit seiner beeindruckenden Fassade und einem Turm, das heute Sitz der Stadtverwaltung ist.
Vom Markt gehen zwei Hauptstraßen ab, die als die schönsten in Nowy Sącz gelten: die Straßen Jagiellońska und die Lwowska. Diese Straßen sind von zahlreichen Bürgerhäusern umsäumt, die durch ihre prachtvollen Fassaden auffallen. In der Straße ul. Jagiellońska steht das historische Gotische Haus aus dem 15. Jahrhundert, in dem das Museum des Landes Sącz untergebracht ist.
Unter den sakralen Denkmälern im Zentrum sticht die gotische Stiftskirche St. Margareta hervor, deren Innenraum mit mittelalterlicher und Renaissance-Ausstattung geschmückt ist. Am Fuße der Burg, im ehemaligen jüdischen Viertel, finden wir eine Synagoge, die heute noch eine religiöse Funktion erfüllt und daher nur von außen besichtigt werden kann. Bei einem gemütlichen Spaziergang lohnt sich auch ein Blick in die barocke Kapelle der evangelisch-augsburgischen Kirche, die sich im ehemaligen Franziskanerkloster befindet. Die Heilig-Geist-Kirche, heute ein Jesuitenkloster, ist ebenfalls ein sehr wertvoller Sakralbau.
Auch ein Spaziergang zum restaurierten Bahnhof lohnt sich. Das prachtvolle Jugendstilgebäude ist mit Wandmalereien von Edmund Cieczkiewicz verziert. Ein gemütlicher Bummel durch die stimmungsvollen Straßen von Nowy Sącz, inmitten der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, kann ein wirklich großartiges Erlebnis sein.
Nowy Sącz – einzigartig und außergewöhnlich
Denjenigen, die sich für die lokale Multikulturalität und Geschichte interessieren, empfehlen wir eine Wanderung auf den Spuren der Juden von Nowy Sącz, die unter anderem durch das jüdische Viertel, den Friedhof, die Synagoge und andere wichtige Orte führt, die mit der jüdischen Minderheit und ihrer Geschichte in Verbindung stehen. Den multikulturellen und multireligiösen Charakter von Nowy Sącz aus der Vorkriegszeit veranschaulicht uns wiederum die Wanderung über den Ökumenischen Pilgerweg, der zu Orten führt, die für Polen, Juden, Sinti und Roma, Deutsche und Lemken wichtig sind. Obwohl nicht alle der damals benachbarten Gotteshäuser der Katholiken, Protestanten, Unierten und Anhänger des Judentums bis heute erhalten geblieben sind, führt der Wanderweg durch interessante Orte und erinnert uns an diejenigen, die nicht mehr da sind.
Für Feinschmecker und diejenigen, die die Stadt von der Küche aus kennenlernen möchten, ist eine Wanderung über die Eiscremeroute von Nowy Sącz ideal. Nur auf diesem Weg findet man die besten Eisdielen der Stadt am Fluss Dunajec. Es lohnt sich auszuprobieren, ob das Eiscreme in Nowy Sącz tatsächlich so außergewöhnlich lecker ist.
Für alle, die länger in der Stadt bleiben möchten, empfehlen wir den unvergesslichen Ausflug „Nowy Sącz in drei Tagen“. Er bietet eine umfassende und erlebnisreiche Tour mit allen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Auf diese Weise verpassen Sie garantiert nichts.
Eine äußerst originelle und interessante Wanderung durch das unbekannte Gesicht der Stadt führt außerdem durch die Graffiti- und Streetart-Route von Nowy Sącz. Nur wenige wissen, dass die Ursprünge der Graffiti in Nowy Sącz bis in die 1990er Jahre zurückreichen und dass es in der Stadt eine lebendige Street-Art- und Graffiti-Szene gibt. Eine Wanderung über die Route der bunten Wandmalereien ist ein besonderer Vorschlag für die Besichtigung der Stadt. Beschreibungen der Toure mit detaillierten Routen sind auf der Internetseite der Stadt zu finden. Mit Sicherheit kann dort jeder eine Route finden, die seinen Wünschen entspricht.
Eine Reise durch die Zeit: Museen und Freilichtmuseen
In Nowy Sącz mangelt es zudem nicht an Attraktionen für all diejenigen, die sich für Museumsbesuche begeistern. Den größten Eindruck hinterlassen bei vielen zweifellos die rekonstruierten Gebäude des malerischen Freilichtmuseums und der Galizischen Kleinstadt sowie der Ethnografische Park von Sącz.
Seine Türen für Touristen öffnet allerdings auch das Kreismuseum. Es lädt die Besucher in seine Filialen in Nowy Sącz ein, die die Geschichte der Stadt und die Trends in der Kunst präsentieren. Im Hauptgebäude wird eine Dauerausstellung über die Geschichte der Stadt im Laufe der Jahrzehnte, von der galizischen Autonomie bis zum Zweiten Weltkrieg, sowie eine Ausstellung mit Gemälden von Bolesław Barbacki gezeigt. Im Gotischen Haus wiederum wartet auf uns eine Ausstellung über die sakrale Kunst, Zunftkunst sowie alte Volkskunst und orthodoxe Kirchenkunst. Ein Besuch im historischen Bürgerhaus der Familie Ritter entführt in die Zeit des Bürgertums und zeigt die historischen Innenräume, die mit Gemälden der Malerin Maria Ritter aus Sącz geschmückt sind.
Eine besondere Erwähnung verdient die einzigartige Galizische Kleinstadt. Sie befindet sich in der Nähe des Stadtzentrums und ist ein außergewöhnlicher Ort, der aus rekonstruierten kleinstädtischen Gebäuden aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jh. besteht. Die Innenräume sind für die Besucher zugänglich, darunter stilvoll eingerichtete Werkstätten, wie eine Uhrmacher-, Foto- oder Schneiderwerkstatt sowie ein Café, ein Postamt und eine Retro-Apotheke. Die Gestaltung des Stadtensembles vermittelt die Atmosphäre von Kleinstädten der ehemaligen Provinz der österreichisch-ungarischen Monarchie aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jh. Es lohnt sich auch, das Gasthaus zu besuchen, in dem regionale Gerichte serviert werden. Ein Spaziergang durch die Stadt ohne Besichtigung der Innenräume ist kostenlos, der Eintritt in die Gebäude ist allerdings kostenpflichtig.
Bei einem Ausflug nach Nowy Sącz darf ein Besuch des größten Freilichtmuseums in Małopolska - des Ethnografischen Parks Sącz - nicht fehlen. Dieses Freilichtmuseum wird nicht nur Fans der Holzarchitektur begeistern, sondern auch alle, die sich für die Volkskultur der lokalen Gemeinschaften interessieren, die in der Umgebung von Nowy Sącz gelebt haben: Lachy, Pogórzanie und Sącz-Goralen, sowie ethnische Gruppen, wie: Lemken, Deutsche und Sinti und Roma. Das Museumsareal ist riesig, man kann dabei viel Zeit im Freilichtmuseum verbringen und zwischen den Gebäuden bummeln. Besonders erwähnenswert sind ein Adelshaus aus dem 17. Jahrhundert mit einzigartigen Wandmalereien im Inneren, ein Gutshof oder Kirchen aus dem 18.Jh.: eine griechisch-katholische und eine protestantische.
Bezaubernde und malerische Umgebung
Wenn Sie sich für einen Besuch in Nowy Sącz entscheiden, lohnt es sich, einen längeren Aufenthalt einzuplanen, denn die an Natur reiche und touristisch gut erschlossene Umgebung hat viel zu bieten. Diejenigen, die gerne in den Bergen wandern, werden sich sicherlich für die Wanderwege durch Beskid Sądecki interessieren. Die Wege führen durch bewaldete Berge und malerische Almen, auf denen Schäferhütten stehen. Die nicht so ganz hohen Gipfel begeistern vor allem im Herbst mit den bunten Panoramen. Diejenigen, die gerne Rad fahren, können hier aus unzähligen Radwegen wählen.
Auf die Touristen wartet außerdem die monumentale Route der Holzarchitektur. Bezeichnenderweise befindet sich in der Region Nowy Sącz die größte Anzahl der sich auf der Route befindenden Objekte. Es lohnt sich also, das schöne Wetter zu genießen und die Attraktionen der Region Sącz zu erkunden.