In Małopolska biden diese Orte eine touristische Route: Grabesritterroute in Małopolska. Die Route beginnt in Miechów an der Basilika der Grabesritter und führt weiter zu den Kirchen in Siedliska, Chodów, Uniejów, Sławice Szlacheckie, Wrocimowice, Chełm, Łapsze Niżne bis nach Kraków, wo die Grabesritter die St. Barbara-Kirche betrieben haben.
Grabesritter-Basilika in Miechów
Die Geschichte der Stadt Miechów ist unzertrennlich mit dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem – den Grabesrittern oder Miechowiten – verbunden. Das Kloster in Miechów war die erste Anlage dieser Art in Polen und in Europa, das den Kult des Heiligen Grabes förderte, gleichzeitig nicht nur die älteste und die prächtigste dieser Art, sondern auch das reichste aller Klöster des Ordens der Grabesritter in Europa und der Sitz ihrer Statthalterei.
Das Kloster und die Kirche der Grabesritter in Miechów – Grabesbasilika, ein Ort der besonderen Verehrung des Heiligen Grabes, ist ein Wahrzeichen der Stadt Miechów. Auf der ganzen Welt gibt es nur zwei solche Orte: in Jerusalem und eben hier in Miechów. Das Heilige Grab in der Basilika von Miechów ist ein originalgetreuer Nachbau des Grabes Christi in Jerusalem. Über die Jahrhunderte haben Pilger aus der ganzen christlichen Welt, Herrscher, kirchliche Würdenträger, Gläubige zum Heiligen Grab in Miechów gepilgert. Das tun sie bis heute.
Alles beginnt 1163, als der Besitzer der Stadt Miechów – Jaksa aus dem Geschlecht der Gryfici nach seiner Reise ins Heilige Land Mönche hierher angesiedelt hat, ihnen ein Kloster gestiftet und die Stadt Miechów mit zwei benachbarten Orten geschenkt hat. An der Stelle, wo das Kloster und die Kirche gebaut wurden, hat man die Erde verteilt, die Jaksa aus seiner Reise nach Jerusalem vom Heiligen Grab mitgebracht hat. Am Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Klosteranlage ausgebaut und die Kirche zum Heiligen Grab, die dem Jakob dem Jüngeren geweiht ist, errichtet. Der Nachbau des Heiligen Grabes von Jerusalem in Miechów wurde 1530 in der Ost-West-Achse, genauso wie das Grab in Jerusalem fertiggestellt und entspricht der biblischen Beschreibung. Seine Innenmaße sind mit dem Original vergleichbar oder sogar identisch. In die Westwand wurde ein Stück Felsen aus dem Heiligen Grab Christi in Jerusalem eingelassen und in eine aus Bronze gegossene Dornenkrone eingefasst, die im Mittelalter als eine Reliquie mitgebracht wurde. In der Basilika findet man auch eine Kopie des Grabtuchs von Turin und unter dem Kloster ein Netz ausgebauter unterirdischer Gänge. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, nach einem großen Brand der Stadt Miechów, wurde die Basilika umfassend im spätbarocken Stil umgebaut.
Heute wird das Sanktuarium in Miechów von der Diözese betreut und beherbergt zahlreiche für die Liturgie der Grabesritter spezifische Elemente. In dem ehemaligen Sitz der Ordensgeneräle ist ein Museum des Miechowska-Landes untergebracht. Die von dem Orden erhaltenen Werke der sakralen Kunst stellen einen großen kulturellen Wert dar. 1846 wurde der säkulare Orden der Grabesritter mit dem Hauptsitz in Miechów und Filialen in der ganzen Welt ins Leben gerufen.
Heilig-Kreuz-Kirche in Siedliska
Die Kirche in Siedliska wurde von den Grabesrittern zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert errichtet. Einst gab es eine Kreuzwegprozession am Karfreitag, die von der Klosterkirche in Miechów zur Kirche in Siedliska geführt hat. Unweit von hier in den Wiesen sprudelt eine Quelle, die als eine wundersame Heilquelle gilt und deren Wasser die Sehkraft verbessern soll. Die Kirche ist ein gotischer, aus Stein gemauerter Bau, verputzt, mit Stützpfeilern, bestehend aus einem Hauptschiff und einem vom Hauptkorpus nicht abgetrennten Chor, das mit einem Satteldach gedeckt ist. Im Inneren der Kirche findet man eine auffällige, mit Wappen der kirchlichen Würdeträger bemalte Holzdecke. Der Hauptaltar, zwei seitliche Altäre und die geschnitzte Kanzel stammen aus der Epoche des Barocks.
St. Johannes-der-Täufer-Kirche in Chodów
Seit dem 13. Jahrhundert, 400 Jahre lang bis zur Auflösung des Ordens waren die Grabesritter die Seelsorger hier und haben ein Krankenhaus für die Armen betrieben. Im Lauf der Jahrhunderte wurde diese kleine Holzkirche mehrmals durch Brände beschädigt und danach immer wieder neu errichtet. Die heutige, gemauerte Kirche in Chodów, die an einem neuen Standort steht, wurde in den 1930er Jahren gebaut. In ihrem Inneren, an drei Altären im Hauptschiff und zwei in den Seitenschiffen können wir die Steinskulpturen des gekreuzigten Christi, eine weitere des heiligen Josefs mit dem Kind und eine der Rosenkranzmuttergottes bewundern. Die bunten Glasfenster stellen die Heiligen dar, an den Wänden hängen die Kreuzwegstationen. In der Vorhalle ist ein Porträt von Mikolaj Rej und ein großes geschmiedetes Kruzifix der Grabesritter zu finden.
St. Veit-Kirche in Uniejów
Die gotische Kirche in Uniejów aus dem 14. Jahrhundert ist ein ehemaliges Sanktuarium der Schmerzensmuttergottes. Seit ihren Anfängen bis zur Auflösung des Ordens gehörte die Kirche dem Grabesritterorden. Infolge der geschichtlichen Umwälzungen wurde die Kirche mehrmals neu errichtet, umgebaut und saniert. 1916 war der Zustand der Kirche so schlecht, dass man sie abreißen wollte. Doch schließlich wurde die Kirche umfassend saniert. Es ist eine schöne gemauerte Kirche aus Backstein und weißen Steinen. Die Innenausstattung ist gotisch und barock und stammt aus unterschiedlichen Jahrhunderten (der 14., 15., 17. und 18. Jahrhundert). Im Hauptalter eine Pieta, ein Gemälde mit der Kreuzigung und eine Figur der Schmerzensmutter mit Christus, gefertigt aus einem Baumstamm, der über 1000 Jahre alt ist; in der Sakristei ein Gemälde mit untypischer Darstellung des Festmahls des babylonischen Königs Balthasar Babylon; Weihwasserbehälter und ein Taufbecken aus schwarzem Marmor.
St. Adalbert-Kirche in Sławice Szlacheckie
Das Dorf wurde bereits 1410 von den Grabesrittern erworben und bliebt ihr Eigentum bis zur Auflösung des Ordens. Die erste Holzkirche wurde im 16. Jahrhundert, und die neue gemauerte Kirche in Sławice im 17. Jahrhundert gebaut. Auch hier stammen die Altäre von der Zeit des Rokoko und sind geweiht: Dem gekreuzigten Christi (im Hauptaltar), der Rosenkranzmuttergottes (linker Altar) und dem Schutzpatron der Kirche – Heiligem Adalbert.
St. Andreas-Kirche in Wrocimowice
Den ersten Erwähnungen von 1326 zufolge wurde die erste Holzkirche angeblich von einem berühmten Ritter der Schlacht bei Tannenberg– Marcin Wrocimowski aus dem Geschlecht Półkozic gestiftet. Im Laufe der Jahrhunderte gehörte der Ort Wrocimowice ebenfalls den Grabesrittern. Die heutige gemauerte und einschiffige Kirche in Wrocimowice mit zwei seitlichen Kapellen wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Aus derselben Periode stammen: der Rokoko-Hauptaltar mit den Gemälden des Apostels Andreas, der Verklärung und der Himmelfahrt der Jungfrau Maria sowie die Seitenaltäre mit den Gemälden des Heiligen Johannes des Täufers und des Heiligen Josefs mit dem Jesuskind. Das Kirchengebäude schmückt eine helle barocke Fassade, horizontal durch Gesimse in 4 Teile aufgeteilt und mit Säulen und Nischen verziert, sowie ein Glockenturm aus Holz mit einer historischen Glocke aus dem Jahr 1530.
St. Quirinus-Kirche in Łapsze Niżne
Kirche in Łapsze Niżne in Spisz ist eine beeindruckende Kirche mit einem gotischen Baukörper und barocker Ausstattung. Sie ist die einzige Kirche in ganz Polen, die dem hl Quirinus geweiht ist, einem, in anderer Kultur oft verehrten und auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens zu Zeiten des Kaisers Diokletian tätigen Heiligen. Die um 1310 errichtete Kirche blieb unter der Verwaltung von Grabesrittern aus Miechów bis 1786. In dieser Zeit gehörte die Region Spisz, und auch der Ort Łapsze Niżne dem Königsreich Ungarn.
Kirche des St. Johannes-des-Täufers und Muttergottes von Skapulier in Krzesławice
Kirche in Krzesławice wurde ursprünglich in den Jahren 1633–48 im Ort Jawornik bei Myślenice errichtet. Sie wurde an den heutigen Standort in den Jahren 1984-97 verlegt, wiederaufgebaut, erweitert und teilweise rekonstruiert. Besonders sehenswert ist die Komposition „Das Jüngste Gericht“ und die Figur des hl. Christophs. Krzesławice war ununterbrochen seit dem 13. bis ins 17. Jahrhundert der Besitz von Grabesrittern aus Miechów. Bis 1951 war der Ort ein separates Dorf, wurde aber in der Bauzeit des Stahlwerks in Nowa Huta eingemeindet.
Herzlich willkommen auf der Route der Grabesritter in Małopolska.