Auf den Spuren eines „eleganten Mörders“
Władysław Mazurkiewicz war ein Serienmörder, der in Kraków lebte und hier seine Verbrechen beging. Er wurde wegen sechs Mordfälle und zwei Mordversuche angeklagt, obwohl er verdächtigt wurde, mehr als 30 Menschen getötet zu haben. Er war rücksichtslos und tötete hauptsächlich fürs Geld. Seine Wohnung befand sich in der Straße ul. Biskupia 14.
Seine Nachbarn kannten ihn als einen charmanten, fürsorglichen und liebenswerten Mann. Es war schwer vorstellbar, dass er seine Opfer umbrachte, indem er ihnen Zyankali in die Sandwiches oder den Tee streute oder ihnen kaltblütig in den Hinterkopf schoss. Er beging seine Morde praktisch in ganz Kraków, wobei er sich für die meisten davon den Stadtteil Salwator aussuchte. Der Ort, an dem man den „eleganten Mörder“ (wie Mazurkiewicz genannt wurde) am häufigsten antreffen konnte, war eine Garage in der Straße ul. Marchlewskiego 49 (heute umbenannt in Straße ul. Beliny-Prażmowskiego). Hier lagerte er seine Autos und auch... die im Boden eingemauerten Opfer. Das Todesurteil (achtfach) für Mazurkiewicz wurde in der Straße ul. Senacka 1 gefällt, wo sich heute das Geologische Museum befindet.
Mord am STU-Theater
Eines der besten und berühmtesten Theater in Kraków – das in der Straße al. Krasińskiego 16 gelegene STU-Theater bot seine Bühne ebenfalls einem großen Drama. Hier, auf einem Theaterparkplatz wurde Andrzej Zaucha – eine echte Legende der polnischen Kultur, erschossen. Zu diesem Mord führten die beiden größten Kräfte, die die menschliche Seele beherrschen: Liebe und Verrat.
Andrzej Zaucha wurde vom Regisseurs Yves Goulais erschossen, nachdem dieser herausgefunden hatte, dass er eine Affäre mit seiner Frau Zuzanna hatte. Am 10. Oktober 1991 lauerte Yves Goulais dem Liebespaar vor dem STU-Theater auf und wartete, bis eine Vorstellung zum Ende war. Der Regisseur beging die Tat völlig rücksichtslos, er schoss drei Mal auf Andrzej Zaucha und einmal auf Zuzanna. Dann näherte er sich dem Körper des Künstlers und schoss wütend fünf weitere Male auf ihn. Dies war einer der tragischsten Mordfälle in der polnischen Kulturszene.
Der Kannibale von Kraków – eine wahre Geschichte oder Mythos?
Die Geschichte eines deutschen Kannibalen, der in Kraków lebte, ist sicherlich eine der schauerlichsten Geschichten, die den Historikern zufolge jedoch möglicherweise nicht ganz wahr ist. Alles begann mit den beunruhigenden Gerüchten über den Verkauf von Wurstwaren aus menschlichem Fleisch auf dem berühmten Tandeta-Markt.
Das Gerücht wurde aber erst dann richtig ernst genommen, als sich zwei Einwohner der Hauptstadt Małopolskas meldeten und verhört wurden. Sie sagten aus, dass in Kraków ein gewisser Franz Tham, ein Mitglied der NSDAP, lebt, der zusammen mit seiner Partnerin junge Mädchen in seine Wohnung lockt, sie dort vergiftet und dann mit einem Strick erwürgt. Nach dem Verbrechen schnitt er den Opfern die Brüste ab und nahm die Leber heraus, die er dann zubereitete. Er aß das geschmolzene Fett seiner Opfer mit Brot... Seine Wohnung befand sich in der Straße ul. Kielecka 8. Bei einer Durchsuchung wurden dort ungeheuerliche Dinge gefunden. Tham und seine Geliebte wurden im St.-Michael-Gefängnis in der Straße ul. Senacka durch einen Schuss hingerichtet. Heute befindet sich an diesem Ort das Archäologische Museum.
Karol Kot – der Vampir aus Kraków
Er ist eine der obskursten Figuren der Krakauer Kriminalwelt. Karol Kot war ein als Vampir von Kraków bekannter Serienmörder. Er wohnte in der Straße ul. Meiselsa 2 im Krakauer Stadtteil Kazimierz. Seit seiner Kindheit hatte er seltsame Vorlieben: Er trank das Blut von geschlachteten Tieren, weidete kleine Tiere aus und las mit Vorliebe forensische Fachzeitschriften.
Bald war das Wissen aus Büchern nicht mehr genug für ihn und er machte sich auf die Jagd nach... Menschen auf. Zunächst griff er eine ältere Frau in der Kirche am Kloster der Herz-Jesu-Schwestern in der Straße ul. Garncarska 2 an, dann eine Frau in der Straße ul. Skawińska. Er trieb in der ganzen Stadt sein Unwesen. Er beging seine Verbrechen in den heute bei Touristen sehr beliebten Erholungsgebieten, wie der Kościuszko-Erdhügel, die Błonia-Wiesen oder am Tyniec-Damm. Der Vampir aus Kraków wurde am 16. Mai 1968 zum Tode durch den Strang verurteilt.
Das kriminelle Kraków birgt noch viele schaurige Geheimnisse. Welche? Das werden Sie bald erfahren!