Sabałowe Bajania (Geschichten erzählen mit Sabała)

Sechs Frauen in regionaler Tracht, d.h. mit Hemden, Miedern und langen Röcken, stehen in einem Halbkreis auf einer Holzbühne. Vor ihnen ein Mikrofon, die Frauen singen und halten die Hände an ihren Hüften.
„Sabałowe Bajania“ in Bukowina Tatrzańska ist ein polenweiter Wettbewerb für die Geschichtenerzähler/-innen, Instrumentalisten, Sänger/-innen, Trauzeugen und Hochzeitsredner/-innen. Das erste Festival wurde 1967 auf die Initiative von Józef Pitorak, dem damaligen Vorsitzenden des Volkshauses, veranstaltet. Mit jeder weiteren Folge gewinnt der Wettbewerb an der Beliebtheit und das Programm der Veranstaltung wird immer umfangreicher.

Der Wettbewerb „Sabałowe Bajanie“, der jedes Jahr im August stattfindet, zeigt Goralen-Bräuche und Folklore in ihrer reinsten Form. Das Ziel dieser Veranstaltung besteht darin, die Bedeutung der Volkskultur als eines Teils des lokalen Lebens hervorzuheben und junge Menschen dazu zu bewegen, die Bräuche in Zukunft weiter zu pflegen. Zu dem Festival kommen Scharen von Besuchern aus ganz Polen nach Bukowina. Hierher kommen Musiker/-innen und Geschichtenerzähler/-innen nicht nur aus Podhale, sondern auch aus Beskid Śląski, Żywiecki, Gorce, Pieniny, Pogórze Gorlickie, Umgebung von Babia Góra, aber auch aus der Kaschubei, Schlesien und Kurpie.

Es lohnt sich, mehr über den Namen dieses Wettbewerbs zu erfahren, da er von einem Beinamen von Jan Krzeptowski („Sabała”) stammt. Er war als ein hervorragender Geschichtenerzähler und Sänger aus Podhale weit bekannt und gilt als ein Symbol der Goralen-Kultur. Der Name des Wettbewerbs in Bukowina, sowie die gesamte Veranstaltung sind eine Hommage an Jan Krzeptowski und sollen an seine Person erinnern. Der Begriff „Bajanie“ kommt vom polnischen Wort für Märchen (bajka) und bedeutet Erzählen von unglaublichen Geschichten, also Märchen. Dieser Wettbewerb war anfänglich nur für die Geschichtenerzähler/-innen gedacht. Im Lauf der Jahre ist er jedoch nach und nach um weitere Kategorien der Wettbewerbe für Instrumentalisten, Sänger/-innen und Hochzeitsredner/-innen erweitert worden.

Die drei Tage von „Sabałowe Bajanie“ beginnen mit einer festlichen Eröffnung und einem spektakulären Umzug von Goralen-Pferdekutschen. Die gesamte Veranstaltung wird von einer Reihe weiterer Attraktionen, wie Theaterstücke, Aufführungen, Verkostungen regionaler Gerichte, Fotoausstellungen, Schützenwettbewerbe und einer großen Sabała-Nachtfeier begleitet. Die darauf folgenden Tage sind mit Gesang, Tanz und Freude erfüllt. Die Teilnehmenden treten in verschiedenen Altersgruppen an: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Gewinner erhalten je nach Platzierung und Kategorie entweder Sach- oder Geldpreise, sowie die sogenannten Goralen-Schnallen. Seit 2011 ist ein weiterer Preis eingeführt worden: die s.g. Bukowina-Buche, d.h. ein Preis für einen herausragenden Künstler in Form einer Statuette und eines entsprechend hohen Geldbetrags. Den Höhepunkt bildet die bereits erwähnte Sabała-Nacht, in der Männer, die zur Förderung der regionalen Kultur beitragen, zu „echten Räubern“ geschlagen werden. Seit 2010 werden auch Frauen mit dem Titel „Wiyrchowe Orlice” (Felsgipfel-Adlerinnen) ausgezeichnet. Das Finale dieser Veranstaltung findet vor den Thermen Bukovina statt.

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