Sandezer und Niedere Beskiden

Sandezer und Niedere Beskiden

Blick auf Berge, blauer Himmel mit Wolken, grüne Wiesen, rosa Blumen im Vordergrund.
Wo ist das Reich des Schwalbenschwanzes und des Schwarzen Apollos? Gehören die Zwiebel-Zahnwurz und die Ruprechtskraut zur selben Pflanzenfamilie? Wer schuf den Stuhl der heiligen Kinga, den Teufelstopf und die s.g. „polnische Schaufel“? Können kunstvolle Perlen aus Holz geschnitzt werden? Was haben Mofetten mit kühlen Dämpfen zu tun? Schlagen Sauerbrunnen aus der Erde? All das können Sie bei einer Wanderung auf den malerischen Wegen von Beskid Sądecki und Beskid Niski herausfinden. Solche Schätze, die in diesem Boden versteckt sind, finden Sie nirgendwo sonst!

Für die Nachwelt erhalten – das Werk des Grafen Stadnicki

„Um die Reste des alten Karpaten-Urwaldes für die Ewigkeit zu bewahren und sie in möglichst ursprünglichem Zustand an die Nachwelt weiterzugeben“ – so begründete Adam Graf Stadnicki, der Besitzer und Verwalter der Nawojów-Wälder, Anfang des 20. Jahrhunderts den Schutz des wertvollen Baumbestandes in Barnowiec durch die Einrichtung eines Naturschutzgebietes.

Seiner Anordnung ist es zu verdanken, dass an den Hängen des Berges Sokołowska Góra bis heute prachtvolle Buchen, Berg-Ahorne, Tannen und Ulmen erhalten geblieben sind. Vielleicht gelingt es uns, sie zu sehen, wenn wir in aller Ruhe auf dem gelben Weg von Hala Pisana nach Frycowa wandern. Oder vielleicht entdeckt unser wachsames Auge irgendwo die karminrosafarbenen Blüten von Ruprechtskraut, Felder des Ausdauernden Silberblattes oder die mit rosa oder weißen Blüten geschmückte Zwiebel-Zahnwurz. Erwähnenswert ist auch, dass das Naturschutzgebiet Barnowiec seit Jahren ein Teil des imposanten über 53000 Hektar großen Landschaftsschutzgebiets Poprad ist.

Dieses wiederum umfasst nicht nur die Gebirgszüge Radziejowa und Jaworzyna Krynicka in Beskid Sądecki, sondern auch den in Polen gelegenen Teil des Gebirgszugs Góry Czerchowskie. Dort wurden mehr als ein Dutzend Naturschutzgebiete eingerichtet und gleichzeitig zahlreiche Lehrpfade und über 350 km Wanderwege angelegt und ausgeschildert. Sie führen zwischen mehreren jahrhundertealten Bäumen, fantastischen Felsen, Felsvorsprüngen, in der Nähe von Höhlen und verlandeten Seen, geheimnisvollen mit Moos bewachsenen Wiesen und Torfmooren. Hier befinden sich auch zahlreiche Mineralwasserquellen, an denen sich so bekannte Kurorte wie: SzczawnicaKrynica, Piwniczna, Żegiestów oder Muszyna entwickelt haben.

Das Landschaftsschutzgebiet Poprad schützt ebenfalls Tausende Hektars wunderschöner Landschaften, prachtvolle Exemplare von Fauna und Flora, sowie einzigartige Perlen der Architektur – gemauert und aus Holz errichtet. Es ist eine der schönsten Landschaften Polens, immer noch etwas geheimnisvoll und ziemlich wenig bekannt.

Das Rohrglanzgras, der Gefaltete Schwaden, der Teich-Schachtelhalm, das Schilfrohr – sie alle finden wir im Landschaftsschutzgebiet Poprad. Hier kann man auch den Unterschied zwischen einer Glatthafterwiese, einer Gladiolen-Straußgräserwiese und einer trockenen Pieniny-Wiese herausfinden. Seine malerischen Grenzen verlaufen entlang von Flüssen Dunajec, Poprad und Kamienica. Kommen Sie hierher, wandern Sie, lernen Sie sie kennen!

Wege für Neugierige

Naturlehrpfad im Naturschutzgebiet „Las Lipowy (Lindenwald) Obrożyska”,

Naturlehrpfad in Roztoka,

Naturlehrpfad auf dem Berg Góra Parkowa in Krynica,

Geologischer Pfad „Uhryński Potok (Bach)",

Tannenweg in Uhryń,

Naturlehrpfad „Rogasiowy Szlak”,

Naturlehrpfad „Małe Pieniny”,

Adam-Stadnicki-Naturlehrpfad,

Naturlehrpfad Uroczysko Feleczyn,

Natur- und Waldweg auf Jaworzyna Krynicka,

Ornithologischer Pfad auf Łopata Polska,

Ökologischer Park in Roztoka Wielka, Naturlehrpfad durch Waldlebensräume in Nawojowa.

Naturschutzgebiete:

Baniska,

Barnowiec,

Hajnik,

Kłodne nad Dunajcem,

Las Lipowy Obrożyska,

Lembarczek,

Łabowiec,

Nad Kotelniczym Potokiem,

Okopy Konfederackie,

Pusta Wielka,

im. Prof. Czai in Łosie,

Uhryń,

Wierchomla,

Żebracze.

In der Pufferzone des Parks auf dem Gebiet von Małe Pieniny gibt es 4 weitere Naturschutzgebiete:

Biała Woda,

Homole-Schlucht,

Wysokie Skałki,

Zaskalskie-Bodnarówka.

Zu Fuß, mit dem Fahrrad, zu Pferd und auf Skiern

Das Landschaftsschutzgebiet Poprad eignet sich auch perfekt für all diejenigen, die in ihrem eigenen Tempo, ohne „Zeitdruck“, abseits von Menschenmassen, die Stille, den Kontakt mit der Natur und die eigenen Gedanken genießen möchten.

Man kann diese Wege an Wochenenden erkunden, oder einen etwas längeren Aufenthalt einplanen, um längere und anspruchsvollere Strecken zu bewältigen, zum Beispiel mit dem Ausgangspunkt in einer der Berghütten oder einer der Ortschaften, die sich malerisch über die Hänge von Beskid verteilen oder in pittoresken Tälern liegen. Beskid Sądecki kann zu Fuß, mit dem Fahrrad (es gibt einige sehr leichte Radwege, aber auch solche, die gute Kondition und viel Erfahrung erfordern), zu Pferd oder mit dem Auto erkundet werden.

Wenn die Berghänge mit Schnee bedeckt sind, bietet Beskid Sądecki ideale Bedingungen für den Skilanglauf und für die Abfahrten. Skifahren können Sie auf perfekt präparierten Strecken in den Skizentren, wie: Jaworzyna Krynicka, Henryk Ski, Słotwiny Arena in Krynica-Zdrój, aber auch in Tylicz Master-Ski, TyliczSki, Wierchomla Mała und Szczawnik (Dwie Doliny Muszyna – Wierchomla, Kokuszka, Ryter (RyterSki), Sucha Dolina, Krościenko nad Dunajcem oder Szczawnica.

Wanderwege: 

blau: Leluchów - Powroźnik - Krynica-Zdrój - Krzyżowa-Pass - Runek - Pusta Wielka - Żegiestów-Zdrój, 42,5 km,

gelb: Muszynka - Okopy Konfederatów Barskich - Wojkowa - Muszyna - Szczawnik - Pusta Wielka - Żegiestów-Zdrój, 35,3 km,

grün: Wysowa - Huzary - Krynica-Zdrój - Krzyżowa-Pass - Jaworzyna Krynicka - Muszyna, 30,4 km,

schwarz: Tylicz - Huzary - Krynica-Zdrój (Roma), 4,6 km,

gelb: Krynica-Zdrój - Krzyżowa-Pass - Landstraße - Huzary - Krynica-Zdrój, 17 km,

rot: (Hauptbeskidenweg): Mochnaczka Niżna - Huzary - Krynica-Zdrój - Jaworzyna Krynicka - Runek - Hala Łabowska - Hala Pisana - Rytro - Niemcowa - Wielki Rogacz - Przehyba – Przysłop-Pass - Dzwonkówka - Krościenko nad Dunajcem, 66,5 km,

schwarz: Żegiestów Wieś - Pusta Wielka, 7,9 km,

schwarz: Wierchomla Wielka – PTTK-Berghütte nad Wierchomlą, 3,8 km,

blau: Piwniczna-Zdrój - Łomnica-Zdrój - Hala Łabowska - Łabowa, 18,1 km,

gelb: Frycowa - Hala Pisana - Piwniczna-Zdrój - Niemcowa, 23,0 km,

grün: Nowy Sącz - Wilcze Doły - Wegkreuzung bei Makowica, 17,7 km,

blau: Barcice - Potok Życzanowski - Wegkreuzung bei Makowica, 10,2 km,

gelb: Bahnhof Łomnica-Zdrój - Łomnica-Zdrój - Hala Łabowska, 11,1 km,

grün: Barcice - Wdżary, 6,6 km,

blau: Rytro - Wdżary - Przehyba - Sewerynówka - Szczawnica, 19,4 km,

rot: Piwniczna-Zdrój - Obidza - Jaworki, 17,1 km,

grün: Piwniczna-Zdrój - Obidza, 10,8 km,

blau: Wielki Rogacz - Obidza – Rozdziela-Pass - Szafranówka, 18,8 km,

gelb: Stary Sącz - Przysietnica - Wielka Przehyba, 14,5 km,

grün: Jazowsko - Przehyba - Szczawnica, 19,4 km,

gelb: Łącko - Jaworzynka - Dzwonkówka - Bereśnik - Szczawnica - Szafranówka, 20,7 km,

grün: Tylmanowa - Jaworzynka, 5,1 km.

Radwege:

rot (Karpatenradweg): Nowy Sącz - Rytro - Piwniczna-Zdrój - Żegiestów-Zdrój - Muszyna - Leluchów,

blau (grenzüberschreitender Radweg): Muszyna - Powroźnik - Tylicz - Wysowa,

grün: Czaczów - Składziste - Hala Łabowska - Runek - Wierchomla Wielka,

grün: Kosarzyska - Niemcowa - Wielki Rogacz - Obidza - Rozdziela-Pass - Jaworki,

blau: Rytro - Wielki Rogacz,

grün (Königlicher Radweg): Stary Sącz - Przysietnica - Golkowice - Łazy Brzyńskie – Przysłop-Pass,

schwarz: Szczawnica - Sopotnicki Potok Tal - Jastrzębi Potok Tal - Szczawnica,

blau: Szczawnik - PTTK Berghütte nad Wierchomlą - Runek - Szczawnik,

schwarz: Piwniczna-Zdrój - Kokuszka - Groń - Piwniczna-Zdrój,

blau: Piwniczna-Zdrój - Obidza.

Reitwege:

Transbeskiden-Reitweg: Javorki - Obidza - Piwniczna-Zdrój - Hala Pisana - Hala Łabowska - Uhryń,

Beskid Sądecki Reitweg: Tylicz - Krynica-Zdrój - Słotwiny - Runek - Hala Łabowska - Hala Pisana - Makowica - Wola Krogulecka - Barcice - Przysietnica - Skałka – Przysłop-Pass - Dzwonkówka - Krościenko nad Dunajcem,

Reitweg durch Góry Leluchowskie: Wojkowa - Powroźnik – Gipfel von Dubne - Malnik - Dubne - Leluchów.

Beskid Sądecki  – im Gleichgewicht zwischen Natur und Zivilisation

Hier gibt es von allem ein bisschen, für jeden etwas. Es gibt Berge, die zwar nicht sehr hoch sind und bis zu 1.266 Meter über dem Meeresspiegel reichen, die jedoch auch für erfahrene Wanderer eine echte Herausforderung darstellen können, aber auch Gebiete, die sich für gemütliche, fast mühelose Wanderungen eignen. Es gibt riesige Waldkomplexe, die von malerischen, oft tief eingeschnittenen Tälern und malerischen Lichtungen durchzogen sind. Ohne die geringste Schwierigkeit werden wir traumhafte Holzkirchen entdecken, die sich perfekt in die Landschaft einfügen – darunter auch solche, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Sie finden hier auch noch jede Menge ursprüngliche Wildheit und Freiheit sowie die richtige Dosis an Komfort, die nach einer langen Wanderung so viel Spaß macht. In Beskid Sądecki können Sie sich in einer Berghütte verkriechen oder zu Ihrem Ausgangspunkt einen der reizvollen und geheimnisvollen Orte machen (z. B. Stary Sącz, Nowy Sącz, Rytro, Tylicz) oder für die Entspannung einen der klimatischen Kurorte wählen, wie: Krynica-Zdrój, Piwniczna-Zdrój, Żegiestów oder Muszyna.

Beskid Sądecki ist ein Teil von Beskidy Zachodnie. Es umfasst auf polnischer Seite 670 Quadratkilometer. Seine Grenze wird im Südwesten und Westen von den Tälern der Flüsse Dunajec, Grajcarek, Biała Woda und dem Rozdziele-Pass gebildet, im Nordwesten grenzt es an Beskid Wyspowy und im Norden an das Sądecka-Becken. Im Nordosten und Osten bilden die Täler des Flusses Kamienica Nawojowska, der Krzyżówka-Pass, Mochnaczka, Muszynka und der Tylicka-Pass (Grenze zu Beskid Niski) die Grenze.

Beskid Sądecki wird vom Bergmassiv Radziejowa dominiert mit seinen 1262 m ü.d.M, ein äußerst beliebtes Touristenziel nicht nur im Frühling, Sommer und Herbst, sondern auch im Winter. Wer in einer Landkarte aus der Zeit vor 1918 nachschaut, stellt fest, dass sich dort an der Stelle von Beskid Sądecki Beskid Nadpopradzki befindet. Es ist unterteilt in: Das Radziejowa-Gebirge (an den südwestlichen und westlichen Ufern des Flusses Poprad), das Jaworzyna-Gebirge und das Leluchowskie-Gebirge (an den nordöstlichen und östlichen Ufern des Flusses Poprad).

Durch die Uhryń-Schlucht, auf den Spuren von Rogaś und den geheimnisvollen Mofetten

Beskid Sądecki lockt auch mit ungewöhnlichen Attraktionen an, die sowohl von der Natur als auch von Menschenhand geschaffen sind. Man findet sie in den Landschafts- und Naturschutzgebieten, aber auch außerhalb davon. Wer würde sich zum Beispiel nicht von der malerischen Uhryń-Schlucht begeistern lassen? Natürlich ist sie nicht so spektakulär wie der Dunajec-Durchbruch, aber sie kann Ihr Herz auf jeden Fall erobern. Bei einem Ausflug in die Gegend von Łabowa, werden Sie nicht nur einen malerisch mäandernden Fluss sehen, sondern auch Felsen, die er durchschnitten hat – die sogar 65 Millionen Jahre alt sind.

Wer sich dafür entscheidet, die Wanderwege zu erkunden, die durch das Roztoka-Tal führen, eines der schönsten Täler Polens, kann sich etwa auf die Spuren der beliebten Kinderbuchfigur – des Rehbocks namens „Rogaś aus dem Roztoka-Tal“ begeben, bekannt aus der Geschichte von Maria Kownacka. Die längste Variante dieses malerischen Wanderweges ist ca. 12 km lang und beginnt in der Nähe der Skistation Ryterski Raj. Während einer gemütlichen Wanderung sieht man nicht nur herrliche Tannen- und Buchenwälder, die tief eingeschnittenen Schluchten von Roztoka Mała und Roztoka Wielka, sondern auch einen alten Steinbruch, die Popielicowa-Hütte, das Naturschutzgebiet Baniska (an den Nordhängen von Radziejowa von Graf Adam Stadnicki angelegt), die Futterstelle Rogasiowy Paśnik, die Rogasiowa-Lichtung und die Rogaś-Quelle.

In Beskid Sądecki kann man leicht Mofetten finden, d. h. Orte, an denen man - nach Meinung der Einheimischen - den Atem des Teufels sehen kann. Eine der berühmtesten „kochenden“ Quellen, benannt nach Prof. Henryk Świdziński, befindet sich an der Grenze zwischen den Dörfern Jastrzębik und Złockie. Was sind also die Mofetten? Sie sind den Wissenschaftlern zufolge Austrittspunkte vulkanischer Ausdünstungen, die hauptsächlich aus Kohlendioxid bestehen. Der hohe Kohlendioxidgehalt im Gas führt dazu, dass aus diesen Quellen immer wieder Blasen verschiedener Größe und mit unterschiedlicher Häufigkeit aufsteigen. Die „blubbernde Quelle“ des Professors, die sich im Tal eines sumpfigen Baches unterhalb der Straße von Jastrzębik nach Złocki befindet, gilt als die größte und eindrucksvollste in Polen und als eine der wenigen in ganz Europa. Manchmal ist sie auch eine tödliche Falle für Insekten und kleine Vögel... Wenn Sie dieses vulkanische Naturwunder sehen möchten, sollten Sie die Gegend um Muszyna besuchen.

Gärten der Sinne und aus Holz geschnitzte UNESCO-Schätze

Geruchs-, Geschmacks-, Tast- und Gehörsinn, Sehvermögen – sie begleiten uns seit unserer Geburt. Oft ist uns gar nicht bewusst, dass wir die Art und Weise, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen, ihnen verdanken. Wenn Sie sich selbst davon überzeugen möchten, besuchen Sie die Sensorischen Gärten in Muszyna.

In der Zone des Geruchssinns finden wir beispielsweise Pflanzen, die vertraut, ja sogar heimisch riechen, von denen wir einige mit der Küche, andere mit Wald und Wiese assoziieren, es gibt aber auch einige, die uns überraschen werden. Können wir aber auf Anhieb die Frage beantworten, was so gut duftet: Hyazinthe, Minze, Knoblauch oder vielleicht Thymian, Salbei oder Lilien? Halten Sie einen Moment inne, schließen Sie die Augen, atmen Sie tief ein... Allein in diesem einen Teil des Gartens der Sinne können wir mehrere Stunden verbringen und die außergewöhnlichen Duftkompositionen genießen. Und doch ist dies nur eine Station, der Höhepunkt eines „sinnlichen“ gemütlichen Spaziergangs.

Wenn wir dazu noch herrliche Panoramen, einen wunderbaren Blick auf den Kurort Muszyna und seine zahlreichen Attraktionen, wie z. B. den Zaubergarten, die Biblischen Gärten, den prachtvollen Marktplatz, die vorzüglich renovierte Burg (der ehemalige Sitz der Herrscher der Domäne Muszyna), das Poprad-Tal, aber auch die ungewöhnlichen Eigenschaften des aus den Tiefen der Erde sprudelnden Wassers hinzufügen, werden wir Muszyna so schnell nicht verlassen wollen. Und denken Sie daran, dass sich ganz in der Nähe ein weiterer Kurort befindet, nämlich Żegiestów, der im Norden (!) an die Slowakei grenzt (an der sogenannten polnischen „Schaufel“).

Die jahrhundertealten Bretter haben sich Gott Vater, der Sohn Gottes, der Heilige Geist, die Mutter Christi, Mose und Abraham, die Heiligen, die Seligen und die Bewohner Jerusalems für ein Treffen ausgesucht. Und auch wir können dabei sein. Dazu müssen wir die Kirche des St. Jakobus des Jüngeren in Powroźnik besuchen. Die Kirche war ursprünglich orthodox, ist heute römisch-katholisch, von einer massiven Steinmauer und einem grünen Baumring umgeben und mit einem schlanken Glockenturm versehen. Wenn Sie Gott in die Augen schauen möchten, sollten Sie einen Blick in die Sakristei werfen. Denn dort finden Sie die prachtvollen Wandmalereien, ein Meisterwerk aus dem frühen 17. Jahrhundert. Kein Wunder, dass die Kirche in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde. Und schon allein deshalb lohnt sich ein Besuch in Powroźnik.

Bemerkenswert ist dabei, dass dies nicht der einzige Ort in Beskid Sądecki ist, an dem wir Denkmäler der Weltklasse finden können. Prachtvolle Perlen, auch wenn sie aus Holz geschnitzt sind, schmücken auch Leluchów, Dubne, Wojkowa, Andrzejówka, Szczawnik, Zlockie, Jastrzębik, Słotwiny, Milik. Sie alle sind auf die Route der Holzarchitektur in Małopolska aufgenommen worden.

Krynica-Zdrój  – die Perle der polnischen Heilbäder

Die strahlendste Perle in der Krone der polnischen Heilbäder ist ebenfalls in Beskid Sądecki verborgen. In Krynica-Zdrój kann man nicht nur mit den wohltuenden Eigenschaften des mit freiem Kohlendioxid gesättigten Wassers rechnen, sondern auch mit der einzigartigen Atmosphäre eines eleganten mondänen Kurorts. Eines Kurorts, der gerne von gekrönten Häuptern, Präsidenten und Premierministern sowie von der Elite der Finanzwelt und von Künstlern gewählt wird, um die Kräfte und die Gesundheit zu stärken.

Die Kraft des Wassers von Krynica war bereits im 17. Jahrhundert bekannt und hoch geschätzt. Den Anfang des Kurortes bildete das 1794 erbaute Kleine Haus. Aus ihm wurde das erste Badehaus errichtet. Kein Wunder, dass Krynica bereits 1807 offiziell als Kurort anerkannt wurde. Später betrat Jozef Dietl, Professor an der Jagiellonen-Universität, die Bühne und verwandelte das damals wenig bekannte Lemken-Dorf in einen renommierten Kurort.

Krynica ist auch die Heimat von Nikifor Krynicki, der oft als Bettler und Tuberkulosekranker verspottet wurde, aber auch ein unglaublich talentierter Autodidakt war, der heute zu den weltweit herausragendsten Vertretern des sog. Primitivismus in der Malerei zählt. Wenn Sie mehr über sein außergewöhnliches Leben und Werk erfahren möchten, lohnt sich ein Besuch in dem ihm gewidmeten Nikifor-Museum. Mit Krynica in Verbindung steht auch Jan Kiepura und seine Villa „Patria“. Der Sohn eines Bäckers aus Sosnowiec eroberte nicht nur die Bühnen der ganzen Welt, sondern verliebte sich auch in diesen abgelegenen Ort von Beskid Sądecki, der für ihn zu seinem kleinen Heimatland wurde. Hier baute er unter anderem eine luxuriöse Villa, die er symbolisch „Patria“ (also Heimat) nannte.

Natürlich sind dies nicht die einzigen Wege in Krynica, die es zu erkunden gilt. Schließlich werden wir uns das Alte Kurhaus, die Haupttrinkhalle, die Trinkhalle „Słotwinka“, die Villa Romanówka oder auch einen Spaziergang auf den Hügel Góra Parkowa nicht entgehen lassen. Anlockend klingen auch die Attraktionen, die uns in Słotwiny erwarten, wie z. B. der einzigartige Aussichtsturm (Link zur Beschreibung des Aussichtsturms und des Pfades durch die Baumkronen in Słotwiny in Krynica-Zdrój).

Ethnien, Völker und Nationen, die einst Beskid Sądecki bewohnten

Wer gerne in die Vergangenheit eintaucht, wird bestimmt auch den wunderschönen Ethnografischen Park Sącz und die in seiner Nachbarschaft gelegene einzigartige Galizische Kleinstadt besuchen. Auf diese Weise erhalten wir einen Einblick in das Alltagsleben der einheimischen Ethnien, wie: Lachy, Pogórzanie, Goralen, Lemken, Karpatenroma und Deutsche.

Im Freilichtmuseum finden Sie bäuerliche Architektur, angefangen von den schornsteinlosen Hütten der ärmeren Bewohner bis hin zu wohlhabenden und soliden gemauerten Bauernhöfen. Die Besucher können dort auch Beispiele der schönen Herrenhäuser, prachtvolle Kirchen sowie ein Sägewerk, eine Walkmühle und eine Mühle am Bach bewundern. In den Gebäuden befindet sich historische Mobiliar, Einrichtungsgegenstände, Kleidung und Bilder. Es ist auch ein Ort, an dem man etwas über die reichen Rituale, Bräuche, den Tanz, den Gesang, die Musik, die Medizin und die Magie der alten Bewohner von Beskid Sądecki erfahren kann. Es ist eine faszinierende Reise in eine Welt, die es nicht mehr gibt!

Gesundheit und Schönheit  – nur in Beskid Sądecki

Wenn Sie an Gesundheit und Schönheit denken, dann gibt es keinen besseren Ort, um dafür zu sorgen, als Beskid Sądecki. Der größte Schatz dieses Landes sind die zahlreichen Mineralwasser- und Sauerwasserquellen mit ihren außergewöhnlichen Eigenschaften, die aus der Tiefe sprudeln. Nicht ohne Grund entstanden inmitten der malerischen Berge und Täler so bekannte Kurorte wie Krynica, Muszyna, Piwniczna oder vor dem Auge der Fremden verborgene und zugleich monumentale Żegiestów.

Womit locken sie die Besucher an? Mit allem, was Sie sich vorstellen können. Es gibt dort Schönheits- und Pflegeanwendungen, Entspannungs-, Fitness- und sogar Mineralisierungsbehandlungen. Sie können sich für eine Massage entscheiden oder in die Welt der Saunen eintauchen – der trockenen, aromatischen und Kräutersaunen – oder der Bäder – z.B. Schlamm- und Dampfbäder. Das ist natürlich nur ein bescheidener Vorgeschmack auf das, was man in den Kurorten von Beskid Sądecki ausprobieren kann. Es ist die perfekte Gegend, um in derart stressigen Zeiten wie wir sie heute haben ein wenig Ruhe und Entspannung zu finden.

Beskid Niski –- eine immer noch geheimnisvolle und wenig bekannte Welt

Malerische „Chyża-Hütten“ der Lemken und geheimnisvolle Tiefpumpen. Traumhafte orthodoxe und katholische Kirchen. Die Kunstfertigkeit alter Meister, in Stein und Holz eingeschlossen. Schätze unter der Erde und auf der UNESCO-Liste. Schöne, menschenleere Berge und malerische, verlassene Täler. Ein entschleunigtes Leben – dieses Bild stellen wir uns vor, wenn wir an Beskid Niski denken. Und dieses Bild ist nicht allzu weit von der Realität entfernt. Man könnte zum Beispiel auch hinzufügen, dass dies der Geburtsort… der globalen Ölindustrie war und von den Stürmen der Geschichte nicht verschont geblieben ist.

Beginnen wir also mit den Grenzen? Im Westen grenzt es an das Sądecka-Becken und im Südwesten an den Gebirgszug Beskid Sądecki. Im Osten erreicht es bis an den Łupkowska-Pass und grenzt damit an das Bieszczady-Gebirge, im Nordosten an Pogórze Bukowskie, im Norden an Pogórze Środkowobeskidzkie, im Süden geht es in Pogórze Ondawskie über. Beskid Niski wird dominiert von: Lackowa (997 m ü.d.M.) auf der polnischen Seite und Busov (1002 m ü.d.M.) auf der slowakischen Seite. Sein schönes natürliches Kernstück, sowohl in dem Małopolska als auch in dem Podkarpackie-Teil, ist als Nationalpark Magurski unter Schutz gestellt.

Deshalb auch können hier die Essig-Rose, das Echte Salomonssiegel und die Echte Katzenminze Seite an Seite mit dem Bärlauch, dem Alpen-Milchlattich und dem Hirschzungenfarn wachsen, während durch die unberührte Natur des Parks Bären, Wildkatzen, Dachse, Wölfe, Auerhähne sowie Schlingnatter und Blindschleichen ungestört streifen. Bussarde, Ural-Kauz und sogar Steinadler wachen aus der Luft über dieses einzigartige Reich. Die Wanderwege des Nationalparks Magurski sind besonders bei denjenigen Touristen beliebt, die Ruhe und Stille für ihre eigenen Gedanken suchen.

Von malerischen „Chyże-Hütten” bis zu Rohöl und UNESCO-Liste

Das Bieliczna-Tal, Regetowa, Radocyna, Cichania, Jasiel, einst dicht bevölkert und geschäftig, sind heute Traumorte für diejenigen, die sich von der Hektik und Problemen der heutigen Welt erholen möchten. Warum diese „Leere“? Vor mehreren Jahrzehnten, während der Operation Weichsel, wurden die Lemken aus diesen Gebieten vertrieben bzw. ausgesiedelt. Alles, was von den Menschen nicht mehr genutzt wurde, nahm sich die Natur zurück. Alles, was von der alten Welt übriggeblieben ist, sind Spuren von Häusern, überwucherte Obstgärten, zwischen den Bäumen verschwundene Feldraine, orthodoxe Kirchen, Kapellen am Straßenrand...

Hier und da kann man noch Spuren von traditionellen Chyża-Hütten vorfinden, in denen einst Mensch und Tier unter einem Dach zusammenlebten. Das große, meist mit Stroh gedeckte Dach schützte die Wohn- und die Kochstube, sowie die Wirtschaftsräume und Ställe. Der Dachboden diente als Scheune. Davon sind wenige noch erhalten geblieben... Deshalb lohnt es sich, das Freilichtmuseum der Lemken in Zyndranowa zu besuchen.

Beskid Niski ist auch eine Welt exzellenter Meister, deren außergewöhnliche Werke am ehesten in den prachtvollen hölzernen Sakralbauten – orthodoxen und katholischen Kirchen – zu sehen sind. Einige von ihnen fanden sogar die Anerkennung von Experten aus aller Welt und wurden in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. So etwa die orthodoxe Kirche der hl. Paraskeva in Kwiatoń aus dem 17. Jahrhundert, die als eines der schönsten Beispiele der Sakralbauten der Lemken gilt. Ein weiteres großartiges Beispiel für die Handwerkskunst der alten Baumeister ist die dem Schutz der Gottesmutter in Owczary geweihte Kirche. Dieses Bauwerk mit den charakteristischen dreifach gebrochenen Dächern stammt aus dem 17. Jahrhundert. Diese Ehre zuteil wurde auch den Kirchen SS. Philippus und Jakobus in Sękowa (mit einem prachtvollen, fast bis zum Boden herabfallenden Dach) und St. Michael der Erzengel in Binarowa aus der Zeit um 1500.

Natürlich sind das weit noch nicht alle einzigartigen Perlen, die sich auf Route der Holzarchitektur aneinanderreihen. Es lohnt sich deshalb auch, nach Bartne zu fahren, wo wir die Freude haben werden, die griechisch-katholische Kirche SS. Kosmas und Damian zu besichtigen. In Kotania sehen Sie ebenfalls eine griechisch-katholische Kirche der hll. Kosmas und Damian und in Szymbark die Kirche des hl. Adalbert aus dem 18. Jahrhundert. In der letztgenannten Ortschaft sollten Sie sich unbedingt das prachtvolle Renaissance-Kastell anschauen – ursprünglich war es ein Wehrhof der Familie Gładysz. Und doch ist das nur die Spitze dessen, was dieses außergewöhnliche Land den Touristen zu bieten hat.

Wasser und Erdöl – natürliche Schätze von Beskid Niski

Nur noch wenige wissen, dass das Zentrum der Erdölindustrie von Gorlice eines der ältesten Gebiete ist, wo Erdöl gefördert wurde. Hier wurden auch die ersten innovativen Verfahren zu dessen Gewinnung angewandt. Und man soll nicht vergessen, dass in der kleinen Ortschaft Ropianka die weltweit erste Schule für Bohringenieure gegründet wurde.

Als einer der Pioniere der Erdölindustrie gilt Stanislaw Jablonowski – neben den vielen namenlosen Einheimischen, die hier das schwarze Gold förderten. Aus seiner Grube kam auch das damals noch in Eimern ans Tageslicht geförderte Erdöl, das Jan Józef Ignacy Łukasiewicz für seine Experimente in der Apotheke von Gorlice verwendete. Der geniale Chemiker war auch der Ideengeber für die industrielle Nutzung von Erdöl. Er war auch derjenige, der am 31. Juli 1853 einen Krankenhausraum in Lytschakiw (ein Stadtteil von Lemberg) beleuchtete und damit nicht nur die Arbeit der Ärzte erleichterte, sondern auch das Gesicht der Welt veränderte.

Man soll nicht vergessen, dass in Gorlice die weltweit erste mit Petroleum versorgte Straßenlaterne aufgestellt und von den städtischen Ratsherren feierlich angezündet wurde. Heute steht an dieser Stelle, an der Kreuzung der Straßen ul. Węgierska und Kościuszki, eine Kapelle mit einer schönen Replik der Figur des Schmerzhaften Christus aus dem 16. Jahrhundert und einem Wandgemälde, das an dieses Ereignis erinnert.

- „Diese Flüssigkeit ist der künftige Reichtum des Landes, Wohlstand und Wohlergehen für seine Bewohner, eine neue Einkommensquelle für das arme Volk und ein neuer Industriezweig, der reiche Früchte tragen wird“ – so prophetisch sprach der erfinderische Pharmazeut, Visionär, Geschäftsmann, Abgeordnete, aber auch Revolutionär, Unabhängigkeits- und Sozialaktivist und große Philanthrop über die Zukunft von Petroleum.

Nur wenige Menschen sind sich auch dessen bewusst, dass in dieser Gegend immer noch Erdöl gefördert wird. Einzigartige Tiefpumpen findet man u. a. in Orten, wie: Kryg, Dominikowice, Ropianka und Libusza. Wer sich auf die Spuren des Erdöls – nicht nur in Małopolska – begeben möchte, kann einen Ausflug entlang der Karpaten-Galizischen-Erdölroute unternehmen, die von Gorlice bis nach Boryslaw, Drohobych und Lemberg in der Ukraine führt. Auf der polnischen Seite der Route befinden sich u. a. die ehemalige Apotheke und die Werkstatt von Łukasiewicz im Rathaus von Gorlice, das Freilichtmuseum der Erdölindustrie „Magdalena” in Gorlice, der Schmierer-Hof in Łosie, die Bohröffnungen in Siary, sowie das Ignacy-Łukasiewicz-Museum der Erdöl- und Erdgasindustrie und die Erdölmine Bóbrka besuchen.

Der Schatz dieser Gegend ist auch Wasser mit außergewöhnlichen Eigenschaften, das aus der Tiefe entspringt. Deshalb lohnt es sich, über einen Moment der Entspannung nachzudenken, z. B. in den kleinen und gemütlichen Kurorten, wie: Wysowa-Zdrój und Wapienny. Oder vielleicht lassen wir uns von der malerischen Jasiolka-Schlucht zwischen Ostra und Piotruś verlocken? Auf die Touristen warten auch Stauseen in Klimkówka auf dem Fluss Ropa, Sieniawa auf dem Fluss Wisłok und in Krempna auf dem Fluss Wisłoka.

In Beskid Sądecki und Beskid Niski gibt es auch sehr viele Kriegsfriedhöfe. Man findet sie in fast jedem Ort, aber auch an den Hängen und in den Tälern. Überall dort, wo Soldaten fielen und starben, wo sie von einer Kugel oder einer Krankheit getroffen wurden. Ungewöhnlich sind jedoch vor allem jene, die an die blutige Schlacht von Gorlice im Jahr 1915 erinnern, in der deutsche und österreichisch-ungarische Truppen die russische Armee zum Rückzug zwangen. Diese Friedhöfe, die zwischen 1915 und 1917 angelegt wurden, sind wahre Kunstwerke, die u. a. von Dusan Jurkovic geschaffen wurden. Sie befinden sich u. a. auf dem Małastowska-Pass, Rotunda oder Beskidek.

Leider sind die letzten Ruhestätten von Zehntausenden von Soldaten des Ersten Weltkriegs nicht die letzten hier. Die Katastrophen der Geschichte haben dieses Gebiet auch in nachfolgenden Zeiten nicht verschont. Und das kann man auch heute noch sehen!

Beskid Sądecki und Beskid Niski – wo die Zeit langsamer läuft

Hier vergeht die Zeit anders, ein bisschen langsamer. So bleibt mehr Zeit für einen Spaziergang, für den Genuss der Aussichten und für die Reflexion übrig. Es ist eine Welt für all diejenigen, die sich eine Auszeit von den Verlockungen der modernen Zivilisation gönnen wollen. Hier finden Sie unberührte Naturschönheiten, Kunstwerke, bunte und verschlungene Geschichten, Wasser mit wundersamen Eigenschaften, aber auch Landschaften, die lange in Erinnerung bleiben werden. Glauben Sie es nicht? Überzeugen Sie sich doch selbst!

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