Welterbe
Die Route der Holzarchitektur von Małopolska umfasst über 1.500 km, 255 Gebäude und Gebäudekomplexe. Darunter befinden sich Schätze von Weltrang - Denkmäler, die in die UNESCO-Liste des Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen wurden: Kirchen in Powroźnik, Binarowa, Dębno Podhalańskie, Lipnica Murowana und Sękowa. Einzigartig sind die orthodoxen Kirchen in Owczary, Kwiatoń und Brunary Wyżne. Die in die UNESCO-Liste aufgenommene St. Leonard-Kirche in Lipnica Murowana gehört zu den ältesten und wertvollsten Holzkirchen in Małopolska - der Überlieferung zufolge wurde sie bereits 1141 an der Stelle einer heidnischen Gontyna erbaut, von der der Legende nach die so genannte Swiatowid-Säule stammt, die den Altar des Heiligen Leonard von hinten stützt. Sie könnte also kurz vor dem Zweiten Kreuzzug und lange vor der Zeit der großen geografischen Entdeckungen errichtet worden sein.
Die Vielfalt
Die katholischen und orthodoxen Kirchen sind nur ein Teil der äußerst wertvollen historischen Holzbauten auf der Route der Holzarchitektur von Małopolska. Man findet dort auch Herrenhäuser (Łopuszna, Laskowa), Kurvillen (Krynica-Zdrój), kleinstädtische Bebauung (Lanckorona, Ojców, Stary Sącz, Muszyna), Bauernhäuser (Chochołów) sowie Holzbauten im Zakopane-Stil (Willa pod Jedlami, Jaszczurówka). Freilichtmuseen von Małopolska (Zalipie, Wygiełzów, Nowy Sącz, Sidzina, Zubrzyca Górna, Szymbark, Jurgów) und ihr Reichtum - authentische Bauernhäuser, Herrenhäuser, hundertjährige Gasthäuser oder hölzerne Windmühlen - entführen Sie in die Geschichte und lassen Sie sie mit allen Sinnen spüren.
Kirchen, die immer noch lebendig sind
Kleine malerische katholische Kirchen mit prachtvollen Wandmalereien und schlanke orthodoxe Sakralbauten mit einzigartigen Ikonostasen sind die spektakulärsten Holzbauten der Route der Holzarchitektur von Małopolska. Vor allem deshalb, weil sie überwiegend von professionellen Zimmerleuten aus den haltbarsten und edelsten Holzarten gebaut wurden, es wurden dabei nur gesunde und massive Exemplare verwendet, die nach dem Fällen sorgfältig entrindet, richtig getrocknet und präzise beschnitten wurden. Katholische und orthodoxe Gotteshäuser entstanden an sorgfältig ausgewählten Orten, meist auf kleinen Hügeln, die von einem Kranz von Bäumen umzäunt wurden. Sie stehen und erfüllen ihren Zweck noch heute, es werden dort immer noch römisch-katholische, griechisch-katholische und orthodoxe Gottesdienste abgehalten. Es gibt auch einige, die als Filmkulissen dienten: In der orthodoxen Kirche in Owczary wurden Aufnahmen für den Film „Dom Zły” (Das böse Haus) von Wojciech Smarzowski gemacht, in der kleinen Kirche in Dębno Podhalańskie drehte man die Szenen der Hochzeit des Räuberhäuptlings Janosik mit Maryna.
Städte aus Holz
Die Route der Holzarchitektur fasziniert und erfreut auch durch ihre profanen Gebäude. Als Kulisse des Films "Nikifor" über den ungewöhnlichen Autodidakten dienten auch die Kurholzhäuser von Krynica-Zdrój mit der z Villa Romanówka (Nikifor-Museum). Ein weiterer außergewöhnlicher Ort, der von Touristen gern fotografiert wird und nicht nur in Polen, sondern auch in der Welt bekannt ist, ist Zalipie. Die prachtvollen, mit Blumen bemalten Holzhäuser, Gehöfte, Zäune und Brunnen von Zalipie werden jeden begeistern. Zurzeit gibt es in Zalipie etwa 20 bemalte Häuser. Als echte Schmuckstücke gelten die Objekte des Zakopane-Stils - in Zakopane gibt es 11, die zur Route der Holzarchitektur gehören, hauptsächlich Villen, darunter Villa pod Jedlami, Koliba, Harenda oder Witkiewiczówka. Für den Zakopane Stil steht auch die Herz-Jesu-Kapelle in Jaszczurówka die von dem Maler, Schriftsteller und Architekten Stanisław Witkiewicz persönlich entworfen wurde. Jeder wird von einem Besuch in Chochołów beeindruckt sein – das Ensemble der hölzernen Volksarchitektur in Chochołów, charakteristisch für die Region Skalne Podhale, ist ein Beweis für den unschätzbaren historischen Wert von Chochołów. Die Häuser sind mit ihren Giebeln zur Straße hin ausgerichtet und bilden so ein traditionelles Dorfbild, die so genannte "ulicówka" (Dorfstraße). Prachtvolle gut erhaltene Holzbauten und Stadtbild finden sich auch in den Kleinstädten Małopolskas - lebendige Freilichtmuseen, wie z.B. Lipnica Murowana, Muszyna, Stary Sącz, Ojców oder Lanckorona.
Zwischen den malerischen, schönen Holzgebäuden, die an alte Zeiten erinnern und noch immer alte Geschichten erzählen, spielt sich das moderne, alltägliche Leben ab und schreibt auf hölzerne Seiten neue Geschichten.
In den Freilichtmuseen von Małopolska
Nicht alle Holzhäuser in Małopolska hatten Glück, und nicht alle sind in gutem Zustand erhalten geblieben. Dieses Erbe ist erstaunlich zerbrechlich. Ohne die Anwesenheit von Menschen, ohne das Leben, das sich in ihnen abspielt, würden hölzerne Bauernhäuser, Herrenhäuser, jahrhundertealte Gasthäuser oder hölzerne Windmühlen verfallen und von der Bildfläche verschwinden. Małopolska versucht, sein einzigartiges Erbe zu schützen und zu bewahren - die Freilichtmuseen von Małopolska auf der Route der Holzarchitektur sind Orte, an denen das hölzerne Erbe von Małopolska mit allen Sinnen spürbar wird, wo es seinen Charakter und seine Schönheit wiedererlangt. Das Ethnografische Park Sącz in Nowy Sącz ist das größte Freilichtmuseum in Małopolska. Fast alle Objekte sind original - sie wurden an ihrem ursprünglichen Standort auseinandergelegt, transportiert, restauriert und wieder zusammengesetzt. Sie veranschaulichen die Holzarchitektur und die traditionelle Volkskultur lokaler ethnografischer Gruppen - der Lachy, der Pogórzanie und der Sandezer Goralen - sowie der ethnischen Gruppen: Lemken, Galiziendeutsche und Karpatenroma. Das Gelände des Freilichtmuseums wurde in Sektoren unterteilt, die den jeweiligen Gruppen entsprechen. Auf einer Fläche von ca. 21 ha befinden sich rund 80 Objekte: Bauernhöfe, Windmühlen und Schmieden, ein Sägewerk und Wassermühlen, Wegkreuze und Kapellen, Sakralbauten aus dem 18. Jahrhundert (römisch-katholische Kirche aus Łososina Dolna, griechisch-katholische Kirche aus Czarny und protestantische Kirche aus Stadło), das von einem Gutspark umgebene Herrenhaus aus Rdzawa aus dem 17. Jahrhundert. Die benachbarte Galizische Kleinstadt ist eine Rekonstruktion eines Fragments einer kleinstädtischen Bebauung - sie versetzt uns in die Atmosphäre der Kleinstädte in der ehemaligen Provinz der Österreichisch-Ungarischen Monarchie an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Wir sehen dort das Rathaus, ein Gasthaus und Bürgerhäuser aus Stary Sącz, ein Herrenhaus aus Łososina Górna und eine Feuerwache.
Schönheit in Holz verzaubert
Alle Objekte auf der Route der Holzarchitektur sind mit Infotafeln versehen, und der Zugang zu ihnen ist ebenfalls ausgeschildert. Viele von ihnen - insbesondere Freilichtmuseen, katholische und orthodoxe Kirchen - sind in der Sommersaison für Besucher geöffnet. Dies ist eine einmalige Gelegenheit, ihren Charme und ihre Schönheit zu sehen, eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen, den Duft von altem Holz, Feldblumen und Kräutern zu riechen, das ursprüngliche Treiben und die Farbenpracht zu hören und zu sehen, zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen.
Eine weitere empfehlenswerte Attraktion: Seit 2007 kann man in den Gebäuden der Route der Holzarchitektur in Małopolska Musik hören, und zwar im Rahmen des Festivals "Musik, in Holz verzaubert", das jedes Jahr mit Weihnachtsliedern beginnt und mit einem Konzert an Allerseelen endet. In den Sommermonaten wiederum kann man im Rahmen des Festivals Künstler hören, die verschiedene Genres, Stile und musikalische Richtungen präsentieren. Von Folk über Jazz, improvisierte und experimentelle Musik, gesungene Poesie bis hin zu klassischer Musik. Es gibt dort auch Raum für Aufführungen, die Musik und Tanz verbinden, oder Veranstaltungen, die eigens für Kinder gedacht sind. Katholische und orthodoxe Kirchen, Freilichtmuseen, Herrenhäuser und Bauernhäuser sind magische Orte, die uns in eine andere Dimension versetzen können, besonders wenn sie von Klängen und Farben begleitet werden.
Für diejenigen, die schon heute die Entdeckung der Schätze der Route der Holzarchitektur in Małopolska planen oder aus verschiedenen Gründen noch nicht dazu kommen, empfehlen wir Animationen von 20 in 3D digitalisierten Objekten. Zu sehen sind sie auf Facebook und Instagram der des Tourismusverbandes von Małopolska sowie auf dem YouTube-Kanal der Route der Holzarchitektur von Małopolska.