Die früheren Schutzhütten, die die einzigen Elemente der touristischen Infrastruktur in den Bergen darstellten, waren von gemeinnützigen Gebirgsvereinen gebaut und betrieben worden. Die ersten polnischen touristischen Berghütten entstanden in Małopolska, um die Tatra (Tatry) und die Beskiden (Beskidy) zugänglicher zu machen, und zwar dank des Einsatzes und der Hartnäckigkeit der Vereinsmitglieder, die oft eigenständig die Kosten für den Kauf eines Grundstücks für eine Schutzhütte oder auch die Baustoffe deckten. Die Grundsteinlegung und später die Eröffnung einer Schutzhütte waren das Ereignis des Jahres. Sie boten nicht nur vielen Touristen, sondern auch der örtlichen Bevölkerung eine Gelegenheit, sich zu treffen. Die Eröffnung einer Schutzhütte wurde oft wie ein Festtag begangen. 1925 reiste der polnische Präsident Stanisław Wojciechowski zur Eröffnung der Murowaniec-Hütte im Gąsienicowa-Tal (Dolina Gąsienicowa) an.
Die früheren Schutzhütten waren einfach gestaltet und besaßen eine grundlegende Ausstattung. Schlafräume für mehrere Personen waren an der Tagesordnung und niemand erwartete luxuriöse Verhältnisse. Dafür waren sie billig und eine Übernachtung konnte sich jeder leisten. In der Anfangszeit des Bergtourismus wurde ihr Einfluss auf die Charakterbildung geschätzt. Die strengen Bedingungen in den Schutzhütten sollten mentale Stärke verleihen.
Gegenwärtig gibt es in den Westkarpaten (Karpaty Zachodnie) etwa 40 Schutzhütten des Polnischen Verbands für Touristik und Landeskunde (PTTK). Ein wesentlicher Teil von ihnen liegt in Małopolska. Die touristische Infrastruktur ergänzen studentische und private Schutzhütten sowie Zeltplätze, die gewöhnlich nur saisonal geöffnet sind. Viele von ihnen haben ihren unvergleichlichen Charakter bewahrt und man kann in ihnen mit einem Abend bei Gitarrenmusik oder einem Lagerfeuer rechnen, allerdings erfüllen sie heutzutage verschiedene zusätzliche Funktionen, um sich dem wandelnden Tourismus anzupassen.
Schutzhütten in Małopolska
- In den Kleinen Beskiden (Beskid Mały) sind in Małopolska die Schutzhütte auf dem Leskowiec und die Hütte auf dem Potrójna gelegen.
- In den Saybuscher Beskiden (Beskid Żywiecki) gibt es die Schutzhütte Markowe Szczawiny an den Hängen des Weiberbergs (Babia Góra) sowie die Schutzhütte auf der Krupowa-Alm (Hala Krupowa).
- In den Makower Beskiden (Beskid Makowski) wird die Berghütte Kudłacze betrieben.
- In der Tatra gibt es acht Berghütten (auf der Chochołówska-Lichtung/Polana Chochołowska, auf der Alm Ornak/Hala Ornak, auf der Kondratowa-Alm/Hala Kondratowa, das Kalatówki-Berghotel, die Schutzhütte „Murowaniec” auf der Gąsienicowa-Alm/Hala Gąsienicowa, im Fünfseetal/Dolina Pięciu Stawów Polskich, im Roztokatal/Dolina Roztoki und am Meerauge/Morskie Oko).
- In den Pieninen (Pieniny) werden zwei Schutzhütten („Drei-Kronen-Hütte“/„Trzy Korony“ und „Orlica-Hütte“) und der Zeitplatz am Wysoka (pod Wysoką) betrieben.
- In den Inselbeskiden (Beskid Wyspowy) und dem Gorce-Gebirge gibt es vier Schutzhütten (auf dem Luboń Wielki, die Maciejowa-Hütte, die Stare-Wierchy-Hütte und auf dem Turbacz), drei Zeltplätze (Gorc, Lubań, Polana Wały) und eine Hütte bei Ochotnica Górna.
- In den Sandezer Beskiden (Beskid Sądecki) befinden sich sechs Schutzhütten (am Bereśnik, auf dem Przehyba, auf der Łabowska-Alm/Hala Łabowska, die Wierchomla-Hütte und auf dem Jaworzyna Krynicka) sowie einen Zeltplatz (Muszyna-Złockie) und drei kleine Hütten (Niemcowa, Wątorówka, Magóry).
- In den Niederen Beskiden (Beskid Niski) gibt es in Małopolska eine Hütte in Bartne und zwei Zeltplätze (Regietów und Radocyna).