Gämsen, das lebendige Wahrzeichen der Tatra. Kritisch vom Aussterben bedroht
- Wo sie heimisch sind: Tatra
(Rupicapra rupicapra tatrica) ist das Wahrzeichen des Nationalparks Tatra. Sie gehört zu den am stärksten gefährdeten Tierarten in Polen. Im ganzen Tatra-Gebirge leben rund ein Tausend Tiere, davon nur 300 im polnischen Teil. Die Anzahl der Tiere ist so gering, dass eine zufällig eingeschleppte Epidemie die Existenz der ganzen Art bedrohen könnte, weil die Tiere in Herden leben. Gämsen leben in großen Herden, die aus 5 bis 15 Exemplaren bestehen, und weiden in der Regel in den Höhen zwischen 1700 und 2200 Meter ü. NN. Sie sind sehr agil und clever, haben sehr muskulöse Beine, mit deren Hilfe sie sich auf steilem und felsigem Gelände problemlos bewegen können. Die Hufe der Gämse sind an alle Bedingungen in den Bergen gut angepasst – sowohl im Winter (sie werden spitzer und vereinfachen das Fortbewegen in Schnee und Eis) als auch im Sommer (sie schleifen dann am Boden ab, damit der weichere Teil in der Mitte des Fußes am Gestein gut haften kann). Ein Einzeltier kann bis zu 30 Kilogramm schwer werden. Die beiden Geschlechter tragen Hörner, die als Haken bezeichnet werden. Anhand der Hörner kann man das Alter der Gämse ermitteln. Die Tiere sind äußerst scheu. Sollte man sie vom Wanderweg aus sehen, darf man sich ihnen nicht nähern. Eine verscheuchte Herde kann in einen Abgrund stürzen.
Es lohnt sich hier zu vermerken, dass die Gämsen bereits 1868 von den österreichisch-ungarischen Behörden auf das Ersuchen der polnischen Tatra-Liebhaber gesetzlich unter den Schutz gestellt werden und das war das erste parlamentarische Gesetz dieser Art in der Welt. Das Gesetz wurde buchstäblich „in letzter Minute“ verabschiedet, als die Art durch die Wilderer beinahe ausgerottet wurde. Sie wurden auch zu den ersten Schützern der Gämse.
- Die „Polnische Rote Liste“ stuft die Gämsen als vom Aussterben bedroht ein.
Mauerläufer – Vögel, die Małopolskas Berge lieben. Vom Aussterben bedroht
Mauerläufer gehören zu den kleinsten und buntesten Vogelarten Polens. Sie sind in Polen ausschließlich in Małopolska in der West-Tatra und im Pieniny-Gebirge heimisch (im Pieniny-Gebirge wurden in letzter Zeit keine brütenden Vögel mehr beobachtet). Von den Vögeln gibt es hier einige oder ein paar Dutzend Paare. Die Mauerläufer verirren sich manchmal in die umliegenden Städte, wie z. B. Zakopane. In den letzten 25 Jahren wurden sie an den Bäumen entlang der Allee nach Kuźnice, an den Wänden des TPN-Sitzes und an der orthopädischen Kinderklinik in Kuźnice gesichtet.
Der Körper eines Mauerläufers (Tichodroma muraria) ist grau mit einem schwarzen, am Rand weißlichen Schwanz und dunkelroten Flügeldecken, die mit weißen Schwungfedern enden. Diese Art lebt nur in einer Umgebung mit steilen Felswänden. Man kann sich wirklich schwer eine noch extremere Umgebung vorstellen als die Nische, die sich Mauerläufer zum Leben aussuchten. Die Vögel bauen ihre Nester in Spalten an steilen Felswänden in den Höhen von mehreren hundert bis 2000 m ü. NN. Sie bevorzugen Kalkstein und Dolomiten (und die West-Tatra besteht hauptsächlich aus diesen Gesteinen), die generell wärmer sind als andere Gesteinsarten. Mit seinem langen Schnabel sammelt der Vogel seine Nahrung, d. h. Insekten und Spinnen auf mit Gräsern bewachsenen Felsen. Jeder, der bei einer Bergwanderung solche Biotope sah, weiß, dass Insekten dort äußerst selten sind. Der Mauerläufer muss während eines kurzen Sommers im Hochgebirge sich selbst und seine Nachkommen ernähren. Auch wenn die meisten insektenfressenden Vögel zum Überwintern in wärmere Gegenden ziehen, bleibt der Mauerläufer in den Bergen. Wenn es richtig frostig wird, zieht er auch in die tiefer liegenden Täler. Wie konnte er sich für solche extremen Bedingungen entscheiden? Die Naturforscher erklären das mit dem Konkurrenzprinzip. Je tiefer in den Bergen, umso heftiger ist die Konkurrenz unter Tieren. Es gibt dort mehr Futter, aber auch mehr Schnäbel, die gefüttert werden müssen. Dort, wo die Mauerläufer leben, gibt es viel weniger Konkurrenz.
- Die „Polnische Rote Liste der Tiere“ stuft diese Art als vom Aussterben bedroht ein.
Murmeltiere, die Zeugen vergangener Epochen. Vom Aussterben bedroht
- Wo sie heimisch sind: Tatra
1868 wurden neben den Gämsen auch die Murmeltiere (Marmota marmota latirostris) unter Schutz gestellt. Diese Unterart kommt ausschließlich in der Tatra vor. Da sie bereits im Quartär auf der Erde lebten, bezeichnet man sie manchmal als die Zeugen vergangener Epochen. Die Tiere, die in der Tatra heimisch sind, gelten als eine endemische Unterart. Diese sehr wachsamen und intelligenten Tiere suchen sich in der Regel solche Plätze aus, von denen aus sie ihre Umgebung gut beobachten können. In der Tatra sind sie in den Höhen zwischen 1500 und 2300 m ü. NN heimisch. Manchmal begegnet man den Murmeltieren, wenn sie auf großen Felsbrocken das Sonnenbad genießen, aber die Tiere fliehen meistens sehr schnell in ihren Bau. Viel einfacher kann man ihre markanten Pfiffe hören, mit deren Hilfe sie kommunizieren. Diese Tiere zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Fähigkeit zur Hibernation im Winterschlaf, wenn sie in ihrem Bau zusammengerollt liegen und ihre Körpertemperatur auf 8-10℃ senken, die dann der Umgebungstemperatur annähernd gleicht. Während des Winterschlafs sinkt der Sauerstoffbedarf der Tiere um das 30-fache, die Atemfrequenz gehen von 16 auf 2-3 pro Minute zurück, und die Zahl der Herzschläge verringert sich von 220 pro Minute auf 30.
Mitte des 18. Jahrhunderts war das Murmeltier in der Tatra fast ausgerottet. Die Tiere wurden gejagt, weil man glaubte, dass ihr Fett ein besonderes Heilmittel ist. Die Behandlungen mit dem Murmeltierfett gehörten sogar zum offiziellen Kurprogramm für die Gäste der Stadt Zakopane. Zu einem gewissen Zeitpunkt blieben höchstens 50 Exemplare am Leben. Jetzt erholt sich ihre Population langsam, die Förster von TPN freuen sich über jeden entdeckten Bau. Die Murmeltiere lassen sich am besten an warmen Abenden im Herbst beobachten, wenn sie vor dem Winter wie verrückt futtern. Weil sie sehr vorsichtig und wachsam sind, entscheiden sich die Murmeltiere meistens für Standorte, von denen aus sie ihre gesamte Umgebung beobachten können. Große Felsbrocken sind bei ihnen als Aussichtspunkte besonders beliebt. Die Murmeltiere lieben Sonnenbaden und sind deswegen meistens auf südlichen und südwestlichen Hängen heimisch. In der Polnischen Tatra leben zurzeit ca. 200 Tiere.
- Die „Polnische Rote Liste der Tiere“ stuft diese Art als kritisch vom Aussterben bedroht ein.
Steinadler, die Bewohner der Einöde. Vom Aussterben bedroht
- Wo sie heimisch sind: Tatra
Die Raubvögel erholen sich gerade von einer großen Krise der 1970er und 1980er Jahre, als viele Arten beinah vollständig ausgestorben sind. Der Steinadler (Aquilachrysaetos) ist einer der größten in Polen heimischen Adlerarten, ein Vogel aus der Familie der Habichte. Für sein Revier sucht er sich vor allem die von den Menschen selten besuchten oder die für den Menschen unzugänglichen Gebiete aus, weshalb er Karpaten und unzugängliche Gebiete in der Tatra bevorzugt. Die Silhouette des Steinadlers ist schlank, der Vogel hat sehr lange Flügel und einen ziemlich langen Schwanz. Die erwachsenen Vögel sind bräunlich, gefiedert mit helleren Federn auf der Oberseite. Der Adler jagt Säugetiere verschiedener Größe, Vögel und Reptilien, ernährt sich auch vom Aas. Den Adler bei seiner Jagd beobachten zu können, ist jedoch äußerst seltenes Glück.
In der gesamten Tatra leben wahrscheinlich nur sechs Steinadlerpaare, im polnischen Tatra-Teil gibt es nur einen Horst.
- Die „Polnische Rote Liste der Tiere“ stuft diese Art als kritisch bedroht ein.
Fledermäuse, ein evolutionäres Phänomen. Vom Aussterben bedroht
- Wo sie heimisch sind: Kraków, Krakau-Tschenstochauer Jura, Beskid Sądecki und Niski, Gorce und Beskid Wyspowy, Tatry und Podhale. Achtung: Fledermäuse lassen sich gut in der Umgebung von Bauten auf der Holzarchitektur-Route beobachten.
Fledermäuse sind einer der größten Rätsel der Evolution. Fliegende Säugetiere, deren Gliedmaßen Greiffinger und Flügeln miteinander kombinieren und deren Nervensystem mit Echoortung ausgestattet ist! Małopolska ist ein echtes Königsreich für diese Tiere, insbesondere für ihre gefährdeten Arten. Das sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. In der Tatra und in den Bergen Małopolskas sind einige Fledermausarten heimisch, die Raubtiere sind. Fledermäuse kann man auch gut abends um die Kirchen in Kraków beobachten. In Małopolska sind unter anderem heimisch:
- Die Wimperfledermaus im Krakauer-Tschenstochauer Jura, im Beskid Sądecki und Niski. Zu den größten Schwärmen dieser Art polenweit gehören Populationen, die im Dachgeschoss der Martinskirche in Krzeszowice leben, sowie weitere in der Zisterzienserabtei Szczyrzyc, sowie in den Höhlen Jaskinia Niedźwiedzia und Raptawicka. Man kann sie auch in der Umgebung der ehemaligen orthodoxen Kirche in Wierchomla Wielka beobachten.
- Die Kleine Hufeisennase kommt auch im Jura vor, doch ihre größeren Populationen leben in den orthodoxen Kirchen in Wierchomla Wielka und Jaworki, im Kloster Szczyrzyc und Czerna sowie im Dachgeschoss der Pfarrkirche in Łabowa.
Der europäische Wisent, ein äußerst sensibler Riese. Vom Aussterben bedroht
- Wo sie heimisch sind: Niepołomicka-Urwald – Forstrevier Poszyna
(Bison bonasus) ist das größte Landsäugetier Europas. Er hat einen stämmig gebauten Körper mit einer Länge bis zu 350 cm und bis zu 1000 kg Gewicht. Früher waren die Tiere in ganz Europa heimisch, heute leben sie nur noch im Kaukasus und in... Polen. Sie leben in Herden und halten sich am liebsten in Mischwäldern auf. Die Wisente ernähren sich von Pflanzen (Kräuter, Gräser, Blätter von Waldsträuchern). Die Wisente wurden während des Ersten Weltkriegs fast vollständig ausgerottet. Die polnischen Naturforscher gründeten in den frühen 1920er Jahren die ersten Aufzuchtanstalten mit Wisenten, die in den Zoos überlebten, und vermehrten die Tiere langsam, um sie dann vor allem in den Wäldern von Bieszczady und Białowieża auszuwildern. Die meisten europäischen Wisente leben in Polen. Es gibt etwa 1500 Stück von ihnen. Eines der Aufzuchtzentren befindet sich im Niepołomicka-Urwald in der Nähe der Stadt Niepołomice im Forstrevier Poszyna, wo eine von der Außenwelt abgeschottete Herde gezüchtet wird, die als genetische Basis für die in freier Wildbahn lebenden Tiere dient. Im Forstrevier leben die Tiere in freier Wildbahn, das Gebiet ist aber eingezäunt und unzugänglich. Der Kontakt mit den Tieren ist wegen der Gefahr der Übertragung von Krankheiten verboten. Es ist auch interessant zu wissen, dass man Versuche unternahm, die Wisente im Gorce-Gebirge anzusiedeln. Diese Versuche scheiterten jedoch, weil diese Art dort früher nicht heimisch war.
- Die „Polnische Rote Liste der Tiere“ stuft diese Art als kritisch vom Aussterben bedroht ein.
Europäische Wildkatzen, die Katzen mit grünen Augen. Vom Aussterben bedroht
- Wo sie heimisch sind: Tatra, Beskid Sądecki und Niski, Gorce und Beskid Wyspowy, Pieniny, Beskid Żywiecki
Die Wildkatze (Felis silvestris) ist in Polen nur in Małopolska und Podkarpacie in größeren Waldgebieten und im Vorgebirge heimisch. Vom Aussehen her ähnelt sie einer gut gewachsenen Hauskatze, mit bräunlichem Pelz und grünen Augen. Es gibt noch höchstens 200 Exemplare. Diese Tiere sind sehr scheu und sehr wachsam, deswegen ist sehr schwierig, eine Wildkatze in der freien Wildbahn zu beobachten. Sie entscheiden sich für ein einsames Leben und bewohnen die Laub- und Mischwälder. Wildkatzen ernähren sich hauptsächlich von Nagetieren, wie Mäuse und Wühlmäuse, manchmal jagen sie auch Fische.
- Die „Polnische Rote Liste der Tiere“ stuft diese Art als kritisch vom Aussterben bedroht ein.
Roter Apollo – eine Schmetterlingsart, die wiederbelebt wurde. Extrem gefährdet
(Parnassius apollo) – eine Schmetterlingsart aus der Familie der Ritterfalter, ist eines der größten Exemplare der Tagfalter in Polen. Seine weißen Flügel sind mit zahlreichen schwarzen und roten Flecken und Punkten verziert. Der Roter Apollo zeichnet sich dadurch aus, dass die Pollen an seinen Füßen nicht haften bleiben. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 9 cm ernährt sich der Apollo an Mauerpfeffer und Hauswurzen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts beobachteten die Wissenschaftler ein dramatisches Aussterben dieser Falterart in der Tatra, die sich vor allem an beweideten und gemähten Bergweiden ernährt. Der falsch verstandene Naturschutz führte dazu, dass die Almen aufgegeben wurden und zuwuchsen, und der Roter Apollo seinen natürlichen Lebensraum verlor. So verschwand die Falterart aus den Tälern Chochołowska und Kościeliska, so dass sie zu Beginn des 21. Jahrhunderts in der Tatra vollständig ausgestorben war. Seit einigen Jahren wird der Falter immer wieder gesichtet. Im Pieniny-Gebirge wurde eine Introduktion vorgenommen, also eine künstliche Wiederbesiedlung durch den Menschen. Diese war jedoch nicht ganz erfolgreich und nur einzelne Exemplare wurden gesichtet.
- Die „Polnische Rote Liste“ führt diese Art als extrem bedroht auf.
Braunbären, die größten Raubtiere unserer Zeit! Beinah ausgestorben
- Wo sie heimisch sind: Tatra, Beskid Sądecki und Niski, Gorce, Beskid Żywiecki
In Polen gibt es noch rund ein Hundert Braunbären insgesamt. Das sind die größten Raubtiere unserer Zeit, und eine Begegnung mit ihnen ist immer gefährlich. Die größte Gefahr für diese aussterbende Art stellt die s. g. Synanthropisierung dar, d. h. das Gewöhnen an das Zusammenleben mit dem Menschen. Ein synatropisierter Bär ist ein Exemplar dieser Art, das seine natürliche Angst vor dem Menschen verlor. Er meidet Menschen nicht und sucht nach Nahrung in den von Menschen bewohnten Gebieten. Er sucht nach Nahrung entlang von Straßen, Wanderwegen und in Müllcontainern.
(Ursus arctos) erreicht ein Gewicht von 350 Kilogramm. Obwohl sein massiver Körper schwerfällig und träge wirkt, können die Bären sehr schnell laufen, springen und auf Felsen klettern. Zu den schärfesten Sinnen eines Bären gehören sein Geruchssinn und Gehör; sein Sehvermögen ist etwas schwächer. Sein Geruchssinn hilft ihm dabei, im Frühjahr, bevor frische Pflanzentriebe, Beeren und Himbeeren wachsen, Lawinengebiete nach Nahrung durchzusuchen. Bären bewohnen große Reviere, die von 30 bis 200 Quadratkilometern groß sind, und legen in freier Wildbahn große Strecken von Dutzenden Kilometern täglich zurück. Im Tatra-Gebirge kreuzen sich die Wege von Bären und Menschen immer häufiger. Ein Beispiel dafür ist das Schicksal der Bärin Magda. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre lernte ein junges Bärenweibchen namens Magda, die von den Menschen zurückgelassenen Reste zu finden und zu fressen. Vermutlich trug ein Leiter einer Berghütte in der Tatra dazu bei, indem er die Bären mit Essensresten anlockte, um seine Berghütte für die Besucher noch attraktiver zu machen. Dies lockte die Bärin Magda an, die mit ihren beiden Söhnen hierher kam. Die Bären tauchten bei den Menschen auf und verlangten nach Nahrung. Sie verloren fast ihre Wildheit. Sie wurden zur Gefahr für die eigene Art und für die Touristen selbst. Sie brachen in die Häuser ein, rissen die Türen auf und verwüsteten Räume. Sie tauchten zu jeder Tageszeit auf. Die Wächter des Nationalparks lauerten nachts an den Stellen, die die Bärin gern aufsuchte, und warfen Feuerwerkskörper und Leuchtraketen ihr nach. Diese Maßnahmen führten nur teilweise zum Erfolg. Das erste Paar von Bären, die von ihrer Mutter beigebracht bekommen haben, Müllcontainer nach dem Fressbaren durchzusuchen, wurden verscheucht. Die Tiere zogen sich in die freie Wildbahn zurück. Magda brachte jedoch drei weitere Bären zur Welt und brachte ihnen das unnatürliche Verhaltensmuster wieder bei. Die Lage begann gefährlich zu werden. Es verging keine einzige Nacht, in der die Bären nicht die Roztoka-Berghütte, das Forsthaus „pod Wantą“ oder die Behausungen in der Nähe von Palenica Białczańska und Łysa Polana verwüsteten. Sie begannen sogar die Rucksäcke der Touristen zu klauen. Sie kannten keine Angst. Dies konnte zu einem Drama führen. Der Entschluss, diese Tiere abzuschießen, wäre ebenfalls ein Drama. Man entschloss sich also dazu, sie einzufangen und einem Zoo zu schenken. Die große Aktion zum Einfangen von vier Bären war nicht einfach und dauerte mehrere Wochen. Schließlich landeten die Tiere im Zoo Wrocław. Zunächst konnten zwei junge Bären aus ihrem Gehege entkommen, doch nach einem kurzen Bummel durch die Stadt wurden sie gefasst. Danach flüchtete auch die Magda aus ihrem Gehege. Ganz plötzlich befand sie sich unter den Zoo-Besuchern. Die Gefahr, dass jemand verletzt wird, war groß. Das Tier wurde sediert, aber die Dosis des Schlafmittels war zu hoch. Die Wiederbelebung dauerte mehr als eine Stunde, aber Magda konnte nicht mehr gerettet werden. Die Bärin verstarb 1988.
An diese Geschichte soll sich jeder erinnern, die auf dem Wanderweg im Gebirge Futter für ein „Bärchen“ lassen will. Die Bären streifen durch den gesamten Nationalpark Tatra. Sie tauchen in der Nähe des Sees Morskie Oko auf dem Weg zum See, sowie in der Westtatra auf. Sie besuchen sogar oft die Stadt Zakopane. Sie sind auch in der Umgebung von Babia Góra sowie im Beskid Żywiecki anzutreffen. Bären wurden gelegentlich sogar auch bei Andrychów und in der Gegend von Myślenice gesichtet. Kürzlich war ein Bär im Gorczański Nationalpark unterwegs. Die Bären sind im Frühling besonders oft zu sichten, weil sie nach ihrem Winterschlaf intensiv auf der Suche nach Nahrung sind. Bei einer Begegnung mit dem Bären gelten einfache Regeln: Füttern und sich Annähern sind verboten.
- In Polen ist der Bär ein sehr seltenes Tier, in den Karpaten ist sein Bestand jedoch enorm groß. Allein in Rumänien leben rund 8000 Bären.
Uhus, die größten Eulen der Welt. Beinah ausgestorben
- Wo sie heimisch sind: Tatra, Pieniny, Krakau-Tschenstochauer Jura, Babia Góra, Gorce und Beskid Wyspowy
(Bubo bubo) ist eine Vogelart aus der Familie der Waldkauze und die größte Eule der Welt. In den Bergen ist diese Eulenart in alten Laub- und Nadelwäldern heimisch, während sie im Flachland die Nähe von Wiesen und Sümpfen bevorzugt. Der Vogel ist grundsätzlich nachts aktiv, manchmal kann man seine markanten Rufe in der Dämmerung hören. Der Uhu ist ein ziemlich großer Vogel (bis zu 70 Zentimeter Länge) mit Gefieder in bräunlichen Tönen, mit langen Ohren und orangefarbenen Augen. Er nimmt unterschiedliche Nahrung tierischen Ursprungs zu sich, vor allem mittelgroße Säugetiere und andere Vögel. Der Uhu ist ein wirklich ungewöhnlicher Vogel und hat praktisch vor nichts Angst. Er ist dazu fähig, anderen Raubvögeln ihren Horst wegzunehmen, indem er sie tötet, und er kann sogar einen Horst direkt auf dem Boden bauen, den er sogar gegen Wölfe und Wildschweine verteidigt. Nachts nutzt er sein stereoskopisches Sehvermögen, wenn er bei der Jagd die Entfernung präzise ermitteln muss. Die Greifkraft seiner Klauen kann bis zu zwei Tonnen erreichen. Uhu-Paare bleiben einander ein Leben lang treu.
Diese Kauzart ist in Małopolska grundsätzlich in den folgenden Nationalparks heimisch: Ojcowski-, Gorczański-, Tatrzański-, Pieniński-, Babiogórski-Nationalpark. In ganz Polen leben höchstens noch 250 Exemplare dieser Art.
- Die „Polnische Rote Liste der Tiere“ stuft diese Art als gefährdet ein.
Wölfe – Raubtiere, die sind immer noch gefährlich sind. Beinah ausgestorben
- Wo sie heimisch sind: Tatra, Beskid Sądecki und Niski, Gorce und Beskid Wyspowy
(Canis lupus) ist ein Raubsäugetier, das der direkte Vorfahre des Hundes ist. Mit seinen langen Beinen kann er große Strecken sehr schnell zurücklegen. Wölfe leben in Rudeln, die aus fünf bis neun Tieren bestehen. In der Regel ist das ein dominierendes Paar mit seinem Nachwuchs. Die Familiengruppen bewohnen meistens ein Revier von durchschnittlich bis zu 250 km2 (im Tiefland) und etwa 150 km2 (in den Bergen). Wölfe sind in Wäldern und Steppen Europas und Asiens heimisch. Auf dem Gebiet Polens leben ca. 2 bis 2,5 Tsd. Wölfe. Diese sind besonders häufig in den Wäldern des Mittel- und Westpolens zu finden: im Kampinoska-, Bolimowska-Urwald, Lasy Spalskie, Świętokrzyska-Urwald. Sie kommen auch in Małopolska vor. Die Tiere zeichnen sich grundsätzlich durch bräunliche Pelzfärbung aus, mit einem bräunlich-schwarzen Rücken und stark roten Stellen hinter den Ohren und am Kopf. Wölfe sind Fleischfresser und jagen in der Regel wilde Huftiere. Wölfe sind sehr aktiv, sie wurden sogar bei Chrzanów und Olkusz gesichtet und sind ein fester Bestandteil der Bergregionen Małopolskas. Jedes Jahr reißen sie auch ein paar Dutzende Schafe in der Region Podhale. 2021 wurden sie häufig in Beskid Wyspowy gesichtet. In der Regel greifen die Wölfe Menschen nicht an, aber man soll den Kontakt möglichst vermeiden.
- Die „Polnische Rote Liste der Tiere“ stuft diese Art als gefährdet ein.