Auch deshalb werden Wanderungen über längere Strecken, die über mehrere Gebirgszüge führen, immer beliebter. Touristen wollen dem Lärm der Großstadt und dem ständigen Alltagsstress entfliehen. Auf dem Wanderweg finden sie Ruhe und haben die Möglichkeit, ihre eigenen Grenzen kennenzulernen. Eine Gelegenheit dazu bietet unter anderem der Beskiden-Hauptwanderweg.
Der Wanderweg wurde nach Kazimierz Sosnowski benannt und ist mit roten Markierungen versehen. Mit etwa 500 km bildet er den längsten Wanderweg in den polnischen Bergen. Er beginnt in Ustroń in den Schlesischen Beskiden (Beskid Śląski) und endet im Dorf Wołosate in den Bieszczady-Bergen. Er führt dabei durch drei Woiwodschaften und mehrere Gebirgsgruppen. Unterwegs sieht man eine abwechslungsreiche Landschaft und trifft auf zahlreiche interessante Erscheinungen der Natur und historische Aspekte.
Der Wanderweg wurde in der Zwischenkriegszeit ausgewiesen und war in den Jahren 1935–1939 nach Józef Piłsudski benannt. Den westlichen Abschnitt des Wanderwegs hatte Kazimierz Sosnowski geplant, den östlichen wiederum Mieczysław Orłowicz (damals führte er bis zu den seinerzeit zum polnischen Staatsgebiet gehörenden Schwarzen Bergen, also dem heute in der Ukraine liegenden Gebirgszug Tschornohora).
Der Beskiden-Hauptwanderweg ist zwar technisch nicht so anspruchsvoll wie die Wanderwege in der Tatra (Tatry), jedoch zählt er wegen seiner insgesamt 21 km betragenden Anstiege bei einer Gesamtlänge von etwa 500 km zur Spitzengruppe der anspruchsvolleren Strecken, wenn man ihn an einem Stück bewältigen möchte. Manchmal kommt es auf dem Beskiden-Hauptwanderweg zu Rekordversuchen (Winterwanderung, Berglauf) oder die Strecke wird für einen guten Zweck zurückgelegt.
Als Werbung für diese Route verleiht der Polnische Verband für Touristik und Landeskunde (PTTK) das Beskiden-Hauptwanderweg-Abzeichen. Man kann es erhalten, wenn man den gesamten Wanderweg an einem Stück innerhalb von 21 Tagen oder auch in Abschnitten, unabhängig von Zeitdauer und Anzahl der Einzelwanderungen, schafft. Die Bewertung der Wanderungen mit Punkten und der Nachweis ihrer Bewältigung unterliegen den PTTK-Bestimmungen für Bergwanderabzeichen.